Mittwoch, 12. November 2014

KW46/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Jadia Nofal und Omar al-Sha'ar

Diese Woche möchte ich Euch Jadia Nofal und Omar al-Sha'ar vorstellen:
 
 

Jadia Nofal und Omar al-Sha'ar: © privat
 
Am 31. Oktober wurden die Syrer Jadia Nofal und Omar al-Sha'ar von Grenzschutzbeamt_innen an der syrischen Grenze zum Libanon festgenommen. Seit ihrer Festnahme fehlt jede Spur von den beiden Männern. Angehörige sind in großer Sorge um sie.
Am 22. Oktober reisten Jadia Nofal, der Vorsitzende des Zentrums für Demokratie und Bürgerrechte in Syrien, und der als Übersetzer und Journalist arbeitende Omar al-Sha'ar in die libanesische Hauptstadt Beirut und passierten dabei einen regulären Grenzübergang. In der darauffolgenden Woche traten sie ihre Rückreise in die syrische Hauptstadt Damaskus an, wurden jedoch in Syrien von Grenzschutzbeamt_innen aufgehalten und festgenommen. Laut Angaben eines örtlichen Kontakts konnten die beiden Männer ihre Familienangehörigen kontaktieren, als man sie an der Grenze festhielt und ihnen mitteilen, dass man sie an Mitarbeiter_innen des syrischen politischen Sicherheitsdienstes übergeben werde. Der politische Sicherheitsdienst ist eine von mehreren Behörden des syrischen Geheimdienstes. Laut Berichten ehemaliger Gefangener sind in Hafteinrichtungen des syrischen Geheimdienstes Folter und anderweitige Misshandlungen an der Tagesordnung.
Der Kontaktperson von Amnesty International zufolge haben die Behörden bislang keinerlei Auskunft über die Festnahme der beiden Männer erteilt. Daher sind die Gründe für die Festnahme unbekannt, in der Vergangenheit wurden jedoch beide bereits wegen ihres friedlichen Aktivismus festgenommen: Jadia Nofal wurde 1992 wegen seiner Zusammenarbeit mit dem syrischen Komitee für die Verteidigung von demokratischen Freiheiten und Menschenrechten zu fünf Jahren Haft verurteilt, Omar al-Sha'ar saß von November 2013 bis Januar 2014 aufgrund seines friedlichen politischen Engagements in Haft. Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge leidet Omar al-Sha'ar immer noch an gesundheitlichen Problemen, die auf die Haftbedingungen während dieser Zeit zurückzuführen sind.
 
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Jadia Nofal und Omar al-Sha'ar einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: Sexesec.syria(at)gmail.com, secretary(at)syrianembassy.de
 
Betreff: Jadia Nofal und Omar al-Sha ar
 
Text:
Exzellenz,


mit grosser Betroffenheit habe ich erfahren, dass man von Jadia Nofal und Omar al-Sha ar seit ihrer Festnahme am 31. Oktober durch Grenzschutzbeamt_innen an der syrischen Grenze zum Libanon nichts gehoert hat. Angehoerige sind in grosser Sorge um sie.
Bitte geben Sie unverzueglich bekannt, wo sich die beiden Maenner befinden und informieren Sie ueber ihren Rechtsstatus. Ausserdem moechte ich Sie bitten, Jadia Nofal und Omar al-Sha ar Zugang zu ihren Familien, einem Rechtsbeistand und einer angemessenen medizinischen Versorgung zu gewaehren. Bitte stellen Sie sicher, dass die beiden Maenner vor Folter und anderweitiger Misshandlung geschuetzt sind.
Bitte lassen Sie Jadia Nofal und Omar al-Sha ar frei, sollten sie lediglich aufgrund des rechtmaessigen Gebrauchs ihrer Menschenrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit festgenommen worden sein.


Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)


Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Seit Festnahme vermisst 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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