Samstag, 1. November 2014

John Boyne: Haus der Geister

Eliza Caine ist nach dem Tod ihrer Eltern mittellos und gezwungen eine Anstellung als Gouvernante anzunehmen. Sie reist dazu nach Norfolk um dort die Verantwortung für Isabella und Eustace zu übernehmen. Doch die Ungereimtheiten beginnen schon bei Elizas Ankunft, denn es scheint keinen Erwachsenen zu geben, der sich um die Kinder kümmert. Elizas Vorgängerin hat das Haus überstürzt verlassen und lediglich ein Anwalt ordnet die finanziellen Angelegenheiten. Was hat es mit dem Haus und den Kindern auf sich, dass es anscheinend niemand längere Zeit dort aushält?

Ich habe schon einige tolle Bücher von Autor John Boyne gelesen, die mich auch nachhaltig beeindruckt haben und in Erinnerung geblieben sind. "Haus der Geister" gehört leider nicht dazu.
Das Setting eines Herrenhauses im 19 Jahrhundert, gelegen bei einer englischen Kleinstadt und mit mysteriösen Ereignissen ist eigentlich genau mein Fall. Es hätte Jane Eyre mit noch etwas mehr Gruselfaktor werden können, aber geworden ist eher eine Schilderung von Ereignissen, die eigentlich auch recht vorhersehbar waren. Die Figur der Eliza hat mir ganz gut gefallen und das rettet "Haus der Geister" auch noch auf eine recht passable Bewertung. Alle anderen Figuren wirken ziemlich farblos, sind mehr Statisten als Handlungsträger und sind mir daher auch nicht in Erinnerung geblieben. Rückblickend betrachtet fand ich "Jane Eyre" gruseliger als "Haus der Geister" weil dort einfach die richtige Stimmung herrschte, zwischen den alten Gemäuern waberte und kleine Ereignisse geheimnisvoll wirkten. Eliza wirkt viel zu aufgeklärt um wirklich gruselige Stimmung aufkommen zu lassen und auch die Sprache war für meinen Geschmack ein wenig zu modern um wirklich ins England des 19. Jahrhundert zu passen. Ich habe lange Zeit noch auf eine unerwartete Wendung gewartet, die es noch schafft die Geschichte rumzureißen und mich in Erstaunen zu versetzten – wie es Autor John Boyne auch in vielen seiner anderen Bücher erreicht hat. Doch leider ging die Handlung genauso geradlinig weiter wie sie begonnen hat und so blieb mir am Ende nur das Fazit, dass die Geschichte zwar nicht uninteressant ist, aber auch ohne Höhepunkte oder Überraschungen.
Empfehlen kann ich "Haus der Geister" daher nicht an Leser, die wirklich auf der Suche nach einer gruseligen Geschichte sind. Für ein Taschenbuch finde ich den Preis auch erstaunlich hoch.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: John Boyne: Haus der Geister

Weitere Informationen zu Buch und Autorin gibt es auf der Homepage des Piper Verlages.

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