Mittwoch, 26. März 2014

KW13/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Demonstranten aus dem Sudan

Diese Woche möchte ich Euch eine Gruppe von Demonstranten aus dem Sudan vorstellen:
HAMDAN ABDALLAH
ASHRAF MOHAMED OSMAN
GHAZI EL RAYEH ELSANHORI
ABDELMONIEM ADAM MOHAMED
ABDELAZIZ ELTOUM IBRAHIM
EISA SALIH IBRAHIM
ELZAOUBIR ABDELMAJEED
MOHAMED IDRIS JIDO
IBRAHIM SALIH IBRAHIM
EL RADI ALI IBRAHIM
MOHAMMED SALAH ABDELRAHMAN

UA-Platzhalter-weiß:  
© Amnesty International

Zwischen dem 12. und dem 20. März sind in Khartum im Zuge einer Aktion des sudanesischen Geheimdienstes NISS elf Männer festgenommen worden. Sie befinden sich ohne Anklageerhebung in Haft.

Bei den Gefangenen handelt es sich um Studenten, Aktivisten und Anwälte, die vornehmlich aus Darfur stammen, aber in Khartum wohnen. Die Festnahmen folgten auf eine Demonstration am 11. März an der Universität Khartum gegen die zunehmende Gewalt in Darfur. Etwa 110 Studierende wurden während der Proteste festgenommen. Die Sicherheitskräfte lösten die Demonstration mit Gewalt unter dem Einsatz von Tränengas und scharfer Munition auf. Amnesty International hat diesen Einsatz von exzessiver Gewalt verurteilt. Der Student Ali Abaker Mussa Idris erlag im Krankenhaus den Schusswunden, die er während der Auflösung der Demonstration erlitten hatte. An der Beerdigung des Studenten nahmen am folgenden Tag etwa 1.000 Menschen teil. Die Polizei setzte auch gegen die Trauernden Tränengas ein, nachdem einige Parolen gegen die Regierung skandiert hatten.

Der Student Hamdan Abdallah war der erste der Gruppe, der festgenommen wurde. Er war dabei, als Ali Abaker Mussa Idris von den Schüssen getroffen wurde. Seine Festnahme erfolgte an der Universität Khartum. Ghazi El Rayeh Elsanhori wurde in seinem Haus zusammen mit Ashraf Mohamed Osman festgenommen. Abdelaziz Eltoum Ibrahim, ein Anwalt der Anwaltsvereinigung von Darfur, war seit der Auflösung des Trauerzugs nicht mehr gesehen worden. Der NISS kontaktierte am 17. März seine Familie und bestätigte, dass Abdelaziz Eltoum Ibrahim in Haft sei. Am darauf folgenden Tag wurden bei mehreren Razzien in Khartum zahlreiche weitere Menschen festgenommen, darunter der Anwalt Abdelmoniem Adam Mohamed. Dieser hatte Polizeiwachen aufgesucht, um Studierende ausfindig zu machen, die während der Proteste festgenommen worden waren. Er selbst wurde am 13. März in seiner Kanzlei im Zentrum von Khartum festgenommen. Die jüngsten Verhaftungen fanden am 20. März am Flughafen von Khartum statt, als Mohammed Salah Abdelrahman, ein Absolvent der Universität Khartum, festgenommen wurde. Er hatte an der Beerdigung von Ali Abaker Mussa Idris teilgenommen und wurde in Haft genommen, als er nach Tunesien fliegen wollte, um dort an einem Workshop teilzunehmen.

Amnesty International befürchtet, dass die elf Männer, die sich an einem unbekannten Ort in Haft befinden, gefoltert oder auf andere Weise misshandelt werden. Es ist davon auszugehen, dass im Zusammenhang mit den Protesten am 11. März noch mehr Personen festgenommen wurden, deren Festnahmen nicht gemeldet worden sind. Die sudanesischen Behörden müssen die Haftorte der Gefangenen bekanntgeben. Alle Gefangenen müssen entweder einer erkennbar strafbaren Handlung angeklagt und in einem fairen Verfahren vor Gericht gestellt oder umgehend freigelassen werden.


Es gibt eine Urgent Action, die sich für die Demonstranten einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: moj(at)moj.gov.sd, poststelle(at)botschaft-sudan.de

Betreff:
Festnahme von Demonstranten

Text: 

Exzellenz,

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass zwischen dem 12. und dem 20. Maerz in Khartum im Zuge einer Aktion des NISS elf Maenner festgenommen worden sind.
Ich fordere Sie auf, entweder wegen einer international als Straftat anerkannten Handlung Anklage gegen die Gefangenen und alle im Zusammenhang mit den Protesten vom 11. Maerz Inhaftierten zu erheben oder sie umgehend freizulassen.
Bitte geben Sie umgehend bekannt, wo die Gefangenen festgehalten werden, und erlauben Sie ihnen den Kontakt zu ihren Familie und zu Rechtsbeistaenden ihrer Wahl. Bitte ermoeglichen Sie ihnen ausserdem die erforderliche medizinische Versorgung.
Bitte stellen Sie sicher, dass die Gefangenen weder gefoltert noch in anderer Weise misshandelt werden.

Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Demonstranten in Foltergefahr 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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