Mittwoch, 19. März 2014

KW12/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Kholzhigit Sanakulo

Diese Woche möchte ich Euch den 64-jährige Kholzhigit Sanakulov und seinen 31-jährigen Sohn Sherzod Sanakulov aus Usbekistan vorstellen.
Russland_Usbekistan: 
 © Amnesty International

Zwei Flüchtlinge befinden sich seit 8. März am Moskauer Flughafen Domodedowo in Haft. Ihnen droht die Auslieferung nach Usbekistan, wo die Gefahr besteht, dass sie gefoltert und anderweitig misshandelt werden.
Der 64-jährige Kholzhigit Sanakulov und sein 31-jähriger Sohn Sherzod Sanakulov, die aus Usbekistan stammen, wurden am 8. März am Flughafen Domodedowo in der russischen Hauptstadt Moskau festgenommen, als sie aus den Niederlanden eintrafen, wo sie seit 2008 leben. Die beiden Männer wollten in Moskau eine Hochzeit besuchen. Sie sind in den letzten Jahren mehrmals nach Russland eingereist, ohne dabei jemals von den Einreisebehörden festgenommen worden zu sein. Kholzhigit Sanakulov und Sherzod Sanakulov sind anerkannte Flüchtlinge und leben in den Niederlanden. Ihr Rechtsbeistand gab an, die Festnahme sei aufgrund von Dokumenten erfolgt, die das usbekische Innenministerium den russischen Behörden übermittelt habe. Diesen werde darin mitgeteilt, dass Anklage gegen Kholzhigit Sanakulov und Sherzod Sanakulov erhoben worden sei und die beiden Männer daher festzunehmen seien, um sie ausliefern zu lassen. Am 10. März verlängerte das Gericht von Domodedowo die Untersuchungshaft der beiden Männer um 72 Stunden und am 13. März um weitere 30 Tage. Damit soll der Staatsanwaltschaft Zeit gegeben werden, um die Auslieferungsanträge zu überprüfen. Kholzhigit Sanakulov, der an Diabetes leidet, bat am 11. März um fachärztliche Versorgung. Dieser Bitte ist bis jetzt jedoch nicht nachgekommen worden.
Kholzhigit Sanakulov und Sherzod Sanakulov verließen Usbekistan 2006, als sie erfuhren, dass Anklage gegen sie wegen Betrugs und Unterschlagung erhoben worden war. Sie halten diese Anklagen für frei erfunden. Aus Sorge um ihr Leben und ihre Freiheit flohen sie nach Kasachstan, wo der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) in Almaty sie 2007 als Flüchtlinge anerkannte. 2008 wurden sie in die Niederlande umgesiedelt.
Kholzhigit Sanakulov war vor seiner Flucht an mehreren Universitäten in der usbekischen Hauptstadt Taschkent als Dozent für Philosophie und Zentralasiatische Geschichte tätig. Sherzod Sanakulov half jungen UsbekInnen bei der Suche nach passenden Studiengängen in Europa und den USA und bei den dafür nötigen Reisevorbereitungen.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Kholzhigit Sanakulov und Sherzod Sanakulov einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: info(at)Russische-Botschaft.de

Betreff:
Auslieferung von Kholzhigit Sanakulov und Sherzod Sanakulov

Text: 

Mit Bitte um Weiterleitung - vielen Dank!


Herr Yurii Ya. Chaika 
Bolshaia Dmitrovka 15 A  
125993 Moscow, 
RUSSISCHE FOEDERATION
 
Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,




ich moechte Sie instaendig bitten, die Usbeken Kholzhigit Sanakulov und Sherzod Sanakulov, denen in Usbekistan Folter droht, nicht auszuliefern, sondern ihnen zu erlauben, sollten sie dies wuenschen, ohne Behinderung in die Niederlande zurueckzukehren, wo sie seit Jahren als anerkannte Fluechtlinge leben. Mit einer solchen Entscheidung erfuellen Sie auch die Genfer Fluechtlingskonvention und das darin festgeschriebene entsprechende Zurueckweisungsverbot.

Bitte sorgen Sie auch dafuer, dass Kholzhigit Sanakulov, der an Diabetes leidet, angemessen medizinisch versorgt wird.

Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Drohende Auslieferung 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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