Samstag, 27. April 2013

Kristin Harmel: Solange am Himmel Sterne stehen

Hope McKenna-Smith durchlebt eine harte Zeit. Erst starb ihre Mutter, ihre Großmutter ist an Alzheimer erkrankt, die Familienbäckerei steckt in finanzielle Schwierigkeiten, ihr Mann hat sie verlassen und ihre 12jährige Tochter hasst sie deswegen.
Die Bäckerei wurde einst von Hopes Mamie (Großmutter) Rose gegründet, die als junge Frau im Krieg aus Frankreich in die USA kam. Ihre Rezepte sind es, die auch heute noch täglich von Hope gebacken werden und deren Geheimnis sie auch an ihre Tochter Annie weitergibt. Doch Mamie driftet immer mehr ab in ihrer Erkrankung und so ist einer ihrer seltenen Momente der Klarheit ein Grund für Hope und Annie den Tag mit ihr zu verbringen und über die Vergangenheit zu sprechen. Mamie Rose hat ein großes Geheimnis und sie bittet ihre Enkelin, dem nachzugehen. Eine Liste führt Hope nach Paris, der Heimatstadt ihrer Großmutter und mitten hinein in eine Geschichte, die niemand außer Mamie kennt.

"Solange am Himmel Sterne stehen" von Autorin Kristin Harmel führt den Leser vom Cape Cod nach Paris, in Gegenwart und Vergangenheit.
Es ist eine sehr bewegende und wichtige Geschichte die hier erzählt wird und ich habe dieses Buch wirklich geliebt und gelebt beim Lesen. Die Figuren, und hier ganz besonders Mamie Rose, sind toll! Bereichert wird das Buch durch die Rezepte aus der Familienbäckerei, von denen ich schon einige selber umgesetzt habe.
Es ist ein Generationenroman der hier von alltäglichen Problemen wie Scheidung, finanzieller Not und der Alzheimer Erkrankung eines Familienmitglieds hin zum Ursprung der Familie erzählt, dem zweiten Weltkrieg der auch vor Paris nicht Halt machte und dem Neuanfang in den USA.
Autorin Kristin Harmel schreibt in "Solange am Himmel Sterne stehen" von der immerwährenden Liebe, von Toleranz und Nächstenliebe und sieht die Gemeinsamkeiten, wo andere nur die Unterschiede wahrnehmen.
Eigentlich hätte das Buch eine perfekte Wertung ohne Abzüge verdient, was die emotionale Seite des Romans angeht. Aber es geht hier eben auch nicht nur um die Geheimnisse an sich, sondern auch darum wie Hope diese aufdeckt und das ist leider nicht ganz so realistisch umgesetzt. Ohne Probleme trifft Hope immer die richtigen Personen, stellt die richtigen Fragen und findet an jeder Ecke hilfreiche Informationen. Wer einmal versucht hat Ereignisse von vor 70 Jahren zu recherchieren oder einen vollständigen Stammbaum zu erstellen, der weiß jedoch, dass es keinesfalls so einfach ist, wie es hier geschildert wird. Insgesamt gesehen gibt das aber nur einen kleinen Abzug, denn Handlung, Figuren und Ideen können hier auf jeden Fall überzeugen.
Empfehlen kann ich "Solange am Himmel Sterne stehen" an alle Leser die emotionale Geschichten mögen und sich auch für Familiengeheimnisse und Geschichten über mehrere Generationen hinweg interessieren.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kristin Harmel: Solange am Himmel Sterne stehen

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Blanvalet Verlages. Dort findet man auch eine Leseprobe.
Es gibt auch noch ein Special zum Buch mit einem Rezept.

Freitag, 26. April 2013

KW17/2013 - Die Leckereien der Woche - American Cheesecake

Es ist wieder Zeit für die Leckereien der Woche und diesmal habe ich ein Rezept für American Cheesecake für euch.
Der typische deutsche Käsekuchen wird mit Quark gemacht und manchmal auch noch mit Gries. Der amerikanische Cheesecake verwendet dagegen Frischkäse. In Konsistenz und Geschmack unterscheiden sich die Kuchen daher sehr und es ist auch einfach nur eine Geschmacksfrage welchen man lieber mag. Mein Rezept ist eine Abwandlung aus dem Buch "Solange am Himmel Sterne stehen" von Kristin Harmel.

Für eine 28er Springform benötigt man:
- für den Boden
200 g Vollkornkekse
ca. 8  Eßlöffel Butter oder Margarine (nicht zu volle Löffel)
1/2 Teelöffel Zimt
1 Eßlöffel Zucker
- für die Käsemasse
4 Schalen Frischkäse mit je 175 g Inhalt (ich habe Balance genommen)
150 g Zucker
3 Eier
Saft von einer großen oder zwei kleinen Zitronen
abgeriebene Zitronenschale (von einer frischen Zitrone oder ein Päckchen CitroCest)
80 ml weißer Traubensaft oder anderer Fruchtsaft nach Wahl

1.
Die Vollkornkekse in einen Gefrierbeutel geben.
 Mit dem Nudelholz zu feinen Bröseln verarbeiten.
 Die Brösel in eine Schüssel geben und mit dem Zucker und dem Zimt vermischen.
 Die Butter schmelzen und dazu geben. Alles so verrühren, dass die trockenen Zutaten feucht sind.

2.
Den Bröselteig fest in eine mit Backpapier ausgelegte Springform drücken.
Dann bei ca. 180° C für ca. 6 Minuten backen. Danach in der Form abkühlen lassen.

3.
Den Frischkäse mit dem Zucker, der Zitronenschale, dem Zitronensaft und dem Traubensaft verrühren bis keine Klümpchen mehr da sind. Die Einer einzeln zugeben und den Teig dann schaumig aufschlagen.

4.
Die Springform mit dem gebackenen Bröselteig am Rand leicht einfetten. Dann die Frischkäsemasse einfüllen. Das sich das Fett aus dem Boden eventuell einen Weg aus den Ritzen der Springform suchen wird, sollte der Kuchen im Ofen nicht auf den Rost, sondern auf ein Backblech gestellt werden.
Bei ca. 150° C für ca. 45 Minuten backen bis der Kuchen in der Mitte nicht mehr wackelt und schön hell gebräunt ist.

5.
Den Kuchen in der Form auskühlen lassen. Dann mit einem Messer am Rand entlang fahren und den Kuchen mit Hilfe eines Kuchengitters stürzen.

Noch besser schmeckt der Kuchen am nächsten Tag, wenn er im Kühlschrank gut durchgezogen ist.
 

Guten Appetit!

Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr


Louisa hatte nie große Zukunftspläne. Doch als sie ihren Job in einem Cafe unerwartet verliert, muss sie sich nach neuen Möglichkeiten umsehen. Davon gibt es in ihrer kleinen englischen Stadt jedoch nicht viele, die auch ein Mädchen wahrnehmen kann, deren größtes Talent im Umgang mit Menschen liegt. Als ihr schließlich ein zeitlich befristeter Job als Pflegehilfe bei einem Mann angeboten wird, der seit einem Unfall gelähmt ist, greift Lou widerwillig zu. Will war ein erfolgreicher Geschäftsmann in London, bevor ihn sein Unfall gezwungen hat in sein Elternhaus zurückzukehren. Freude hat Will seitdem nicht mehr viel an seinem Leben und um das zu ändern ist Lou genau die richtige. Manchmal weiß man es nicht, aber das genaue Gegenteil kann auch das sein, was einen anzieht ...

Ich habe selten zuvor ein Buch gelesen, das einen beim Lesen so oft schlucken lässt. Ich empfinde große Erleichterung, dass niemand in meinem Familien- und Freundeskreis bisher so Schweres durchmachen musste wie Will hier und ich habe großen Respekt vor allen die es geschafft haben, ihr Leben trotz aller Handicaps zu akzeptieren und zum Guten zu wenden. "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes ist ein Roman und doch zeigt es auch ein Stück Leben. Eigentlich müsste diesem Buch direkt eine Familienpackung Taschentücher beiliegen, denn die habe ich beim Lesen gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand dieses Buch liest ohne davon bewegt zu werden und mit jeder Seite die umgeblättert wird mit den Figuren zu hoffen.
Ich war mir zuerst überhaupt nicht sicher, ob ich denn dieses Buch lesen möchte. Zu sehr hatte mich die Inhaltsangabe an eine Mischung aus dem Film "Ziemlich beste Freunde" und einer Seifenoper erinnert. Aber ich habe dieses Buch nicht nur gelesen, sondern bin regelrecht darin untergegangen. Es hat mich gepackt und erst wieder losgelassen, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Ich habe überlegt, ob ich genauso wie Lou gehandelt hätte und wie es mir in einer Situation wie der von Will gehen würde und ich habe die Momente der Freude genossen, die ich mit den Figuren erleben durfte. Neben Will und Lou konnten mich jedoch auch die vielen kleinen Nebenhandlungen überzeugen, die mit realistischen Figuren die Haupthandlung säumen.
"Ein ganzes halbes Jahr" ist ein Buch für alle die auch ungewöhnliche Liebesgeschichten mögen und die sich mitreißen lassen wollen in dieses wirklich ganz besondere halbe Jahr, das sich anfühlt wie ein ganzes Jahr.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr

Vom 03. - 15. Mai 2013 wird es zu diesem Buch eine Blogtour geben, an der ich teilnehme. Details gibt es später noch hier in meinem Blog.

Donnerstag, 25. April 2013

KW17/2013 - Buchverlosung der Woche - Ostfriesenmoor von Klaus-Peter Wolf

Seid ihr auch immer auf der Suche nach neuem Lesefutter?
Da kann ich helfen!

Ich werde in den nächsten Wochen jeden Donnerstag ein Buch unter meinen Lesern verlosen.

Diese Woche beginne ich mit dem Buch "Ostfriesenmoor" von Klaus-Peter Wolf.
Natürlich handelt es sich um ein neues und ungelesenes Buch. Das Porto für den Versand übernehme ich. 


"Im Moor wird ein Präparat aus menschlicher Haut gefunden. Schnell ist klar, dass es sich hier um die Haut eines vermissten Mädchens handelt und die Polizei beginnt nach den anderen Körperteilen zu suchen. Parallel wird ein Baby aus dem Kinderwagen entführt, während Mutter und große Schwester sich ganz in der Nähe befanden. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fällen? Ann Kathrin Klaasen und ihre Kollegen werden mit den Ermittlungen betraut."


Hinterlasst mir hier einen Kommentar oder schreibt eine E-Mail an: es.deh(at)gmx.de wenn ihr in den Lostopf möchtet.
Einsendeschluss ist jeweils Donnerstags um 20 Uhr. Der Gewinner wird im Laufe des Freitags bekannt gegeben.

Viel Erfolg! :-)

Kristen Simmons: Artikel 5

Amerika ist nach dem Krieg nicht mehr wie zuvor. Nachdem zunächst Hunger und Entbehrungen die Hauptprobleme waren, wird das Leben nun noch durch die neuen Moralstatuten reguliert. Die Bill of Rights hat keine Gültigkeit mehr und Willkür durch die Soldaten des FBR gehört zur Tagesordnung.
Die 17jährige Ember Miller lebt mit ihrer Mutter vom Nötigsten und versucht sich im Hintergrund zu halten und möglichst wenig aufzufallen. Aber ihre Mutter rebelliert immer wieder und als uneheliches Kind ist Embers Stand sowieso schon schwer.
Artikel 5 der Moralstatuten sieht vor, dass nur Kinder die ehelich geboren werden als vollwertige Bürger gelten. Als nun das FBR beschließt diese Regelung auch auf alle aktuell unter 18jährigen anzuwenden, wird Embers Mutter verhaftet und Ember selber der Obhut der Regierung unterstellt und zur Resozialisation geschickt. Doch für Ember ist das Schlimmste daran, dass auch ihr Jugendfreund Chase an der Verhaftung beteiligt ist und sie nur noch mit kalten Augen anblickt ...

"Artikel 5" von Autorin Kristen Simmons ist eine Dystopie, die als Szenario von einem Gottesstaat in einem Nachkriegsamerika ausgeht. Die Amerikanische Kirche ist Staatsreligion und jeder andere Glauben verboten. Ebenso sind voreheliche Verbindung, Literatur und andere Medien sind verboten und die traditionellen Geschlechterrollen sind einzuhalten. Das ist keine einfache Ausgangslage für ein 17jähriges Mädchen, das seinen Vater nicht kennt und deren Mutter mit Vorliebe verbotene Liebesromane liest.
Die Grundidee von "Artikel 5" kann mich überzeugen!
Es ist beängstigend und dramatisch, dazu mit viel Action und interessanten Figuren.
Aber was mich hier sehr gestört hat ist, dass man fast überhaupt nichts über die Hintergründe erfährt, die zu dieser Situation geführt haben. Was war der Auslöser für den Krieg und wer sind die Gewinner und der "Präsident"? Hier hätte mich so viel mehr interessiert. Aber alles was der Leser an Fakten erhält ist, dass es einen Krieg gab und nun die Moralisten an der Macht sind. Dies fand ich z.B. in "Vollendet" von Neal Shusterman besser (wenn auch nicht weniger beängstigend) gelöst.
Die männliche Hauptfigur hat mir gut gefallen und ich hätte gerne einen Teil der Geschichte aus seiner Perspektive erlebt. Erzählt wird hier aus Embers Sicht und das fand ich nicht immer ganz so gut. Sie ist 17 Jahre alt und teilweise gibt es Rückblenden in die Zeit als sie ungefähr 15 Jahre alt war. Ich konnte nicht so richtig nachvollziehen, warum Ember und Chase ein Paar waren (und zwar so ein Paar, dass Chase sie als das einzige Wichtige in seinem Leben empfand) bevor er Soldat wurde. Chase wirkt auf mich echt und tiefgründig, Ember leider eher impulsiv und egoistisch.
Die Fortsetzung ist bereits auf Englisch erschienen. Ausgelegt ist die Buchreihe wahrscheinlich als Trilogie. Auch wenn mich "Artikel 5" noch nicht ganz überzeugen konnte, ist die Idee und Schreibweise von Autorin Kristen Simmons doch so gut, dass ich gerne die Fortsetzungen lesen werde. Hoffentlich werden hier auch die Hintergründe geklärt und dem Leser mehr Einblick in die Welt gegeben in der Ember lebt.
Empfehlen kann ich "Artikel 5" an alle jungen Erwachsenen, die sich für Dystopien und insbesondere für den Zerfall einer bestehenden Gesellschaft und den Kampf zwischen Moral und Würde interessieren. Für jüngere Leser ist das Buch aufgrund vieler Gewaltszenen nicht geeignet.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kristen Simmons: Artikel 5

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des ivi Verlages. Hier gibt es auch eine Leseprobe.

Mittwoch, 24. April 2013

KW17/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Nabeel Rajab

Ich möchte Euch Nabeel Rajab vorstellen.

Nabeel Rajab: © privat
Der bekannte bahrainische Menschenrechtsverteidiger und gewaltlose politische Gefangene Nabeel Rajab erhält keine angemessene medizinische Versorgung seiner starken Rückenschmerzen.
Nabeel Rajab leidet seit mehreren Jahren an einem Bandscheibenvorfall, erhält aber im Gefängnis nicht die für ihn erforderliche medizinische Versorgung. Zu seiner physiotherapeutischen Behandlung hat er seit seiner Inhaftierung im Juli 2012 keinen Zugang mehr. Sein gesundheitlicher Zustand hat sich laut eigenen Angaben auch aufgrund von Misshandlungen, denen er in Haft ausgesetzt ist, verschlechtert. Am 18. April hatte er so starke Schmerzen, dass er nicht zum Telefon gehen konnte, um das wöchentliche Telefonat mit seiner Frau zu führen. Am 20. April bewerkstelligte er es dann doch, sie anzurufen und erzählte ihr von seinen starken Schmerzen. Die Gefängnisbehörden gewähren Nabeel Rajab nur den Besuch der Gefängnisklinik. Dort werden ihm lediglich Schmerztabletten verschrieben und zu Übungen geraten. Nabeel Rajab befindet sich im etwa 30km von der Hauptstadt al-Manama entfernten Al-Jaw-Gefängnis.
Nabeel Rajab, Vorsitzender des Menschenrechtszentrums von Bahrain (Bahrain Centre for Human Rights - BCHR), war wegen der Teilnahme an "illegalen Versammlungen" und der "Störung der öffentlichen Ordnung" zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er zwischen Januar und März 2012 ohne vorherige Genehmigung zu Demonstrationen aufgerufen und an ihnen teilgenommen hatte. Sein Strafmaß wurde im Berufungsverfahren am 11. Dezember 2012 auf zwei Jahre Haft verringert.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Nabeel Rajab einsetzt. 


Schreibt eine E-Mail an: info(at)bahrain-embassy.de

Betreff:
Nabeel Rajab

Text:
Mit der Bitte um Weiterleitung

KOENIG
Shaikh Hamad bin 'Issa Al Khalifa
Office of His Majesty the King
P.O. Box 555, Rifa'a Palace
al-Manama
BAHRAIN

Majestaet,

mit grosser Bestuerzung habe ich vom Fall Nabeel Rajab erfahren.

Lassen Sie Nabeel Rajab bitte umgehend und bedingungslos frei, da er sich nur deshalb in Haft befindet, weil er friedlich von seinen Rechten auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit Gebrauch gemacht hat und er somit ein gewaltloser politischer Gefangener ist.
Bitte sorgen sie unterdessen dafuer, dass Nabeel Rajab sofort die fuer ihn erforderliche medizinische Versorgung erhaelt.
Bitte stellen Sie sicher, dass Nabeel Rajab vor Folter und anderer Misshandlung geschuetzt wird. Bitte leiten sie auch eine Untersuchung der Misshandlungsvorwuerfe in Haft ein und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.

Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:


Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.





"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."





(Quelle: Amnesty International)

Ally Carter: Gallagher Girls 01 - Spione küsst man nicht


Cammie Morgan ist Schülerin an der Gallagher Academy für außergewöhnliche junge Frauen. Außergewöhnlich sind hier jedoch nicht nur die intelligenten Schülerinnen, sondern auch die Unterrichtsfächer, denn die Gallagher Girls sind die Spione der Zukunft. Neben Kampfkünsten, Wissenschaften und 14 Sprachen lernen die Mädchen auch verdeckte Ermittlungen und die Durchführung von Geheimoperationen.
Cammies Fähigkeiten sind außergewöhnlich, aber eins hat man ihr an der Gallagher Academy nicht beigebracht: Was macht man, wenn einem ein Junge gefällt und wie wird er auf ein Mädchen aufmerksam, das dafür bekannt ist unsichtbar wie ein Chamäleon zu sein?

„Spione küsst man nicht“ von Autorin Ally Carter ist der erste Band der Reihe rund um die „Gallagher Girls“, die auf Englisch bereits aus fünf Büchern besteht.
Vereint werden hier ganz unterschiedliche Elemente, die typisch für Jugenbücher sind. Zum einen ist hier der Handlungsort ein Internat für Mädchen und zum anderen geht es um das Thema erst Liebe und Freundschaft. Ergänzt wird dies jedoch durch die Besonderheit der Spionausbildung. Das macht auch den Reiz der Geschichte aus, denn die Mädchen müssen hier mit mehr überzeugen als nur mit Mathe und Literatur. Die Episoden aus den Unterrichtsstunden und die Hausaufgaben sorgen so für manche Aufregung und Lacher. Doch als noch das Thema Liebe ins Spiel kommt, nutzen die Mädchen das direkt um ihre neuen Kenntnisse zu testen und das sorgt für eine lustige und spannende Geschichte.
Die Figuren haben mir hier besonders gut gefallen. Cammie hat als Tochter der Schulleiterin und als Halbwaise keine einfache Position, aber sie hat gute Freunde die zu ihr stehen und ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Nebenfiguren bieten durch ihre Unterschiedlichkeit viel Fläche zur Identifikation und werden sicherlich auch in den Folgebänden für Spaß sorgen.
Die einzige kleine Kritik die ich zu "Spione küsst man nicht" habe, ist, dass es in der letzten Zeit einige Bücher für die gleiche Zielgruppe gab, die mir noch etwas besser gefallen haben.
Empfehlen kann ich die Gallagher Girls insbesondere für Mädchen von 12 - 15 Jahren.

So habe ich bewertet:


Dienstag, 23. April 2013

John Stephens: Die Chroniken vom Anbeginn 02 - Das Buch Rubyn


Nach den Ereignissen in "Emerald" sind Kate, Michael und Emma weiterhin auf der Suche nach ihren Eltern. Aber auch ihre Feinde geben nicht auf, und so werden die Geschwister weiter gejagt und getrennt. Kate findet sich plötzlich im New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts wieder, bevor die magische von der normalen Welt getrennt wurde. Sie muss nun versuchen einen Weg nach Hause zu finden. Michael und Emma suchen derweil weiter nach dem zweiten Buch vom Anbeginn.

Ich habe "Die Chroniken vom Anbeginn 02 - Das Buch Rubyn" von Autor John Stephens als Hörbuch gehört. Gelesen wird das Buch von David Nathan, der mir in dieser Sprecherrolle sehr gut gefallen hat.
Erzählt wird diesmal in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, da Kate von ihren Geschwistern getrennt wird. Zeitlich erfolgen die Handlungen parallel, so dass man immer auf dem Laufenden ist, was auf den jeweiligen Seiten passiert. Besonders Kates Geschichte hat mich interessiert, da sie sich in einer Welt wieder findet, in der die Magie noch allgegenwärtig ist. Im Vergleich zum ersten Buch "Emerald" nimmt Michael nun eine etwas größere Rolle ein, da er der Hüter der zweiten Chronik ist. War "Emerald" das Buch der Zeit, so ist "Rubyn" nun das Buch des Lebens, was einen sehr interessanten Aspekt in die Geschichte bringt.
Zeitweise ist das Buch sehr spannend und wird daher insbesondere Jugendliche leicht fesseln können.
Warum diesem zweiten Band im Titel nun "Das Buch" vorangestellt wurde, erschließt sich mir nicht so ganz, denn das passt nicht so ganz zum ersten Band, der einfach nur "Emerald" hieß.
Eine Fortsetzung ist zu erwarten, die sich dann wohl der dritten Chronik, dem Buch des Todes, widmen wird.
Empfehlen kann ich die Trilogie rund um die Chroniken vom Anbeginn insbesondere an Jungen und Mädchen von 12 - 15 Jahren, aber auch an alle anderen Leser und Hörer die sich für fantastische Jugendliteratur interessieren.

So  habe ich bewertet:



Und hier kann man das Hörbuch kaufen: John Stephens: Die Chroniken vom Anbeginn 02 - Das Buch Rubyn

Montag, 22. April 2013

Rachel Hartman: Serafina - Das Königreich der Drachen


Im Reich Goredd leben Menschen und Drachen seit 40 Jahren friedlich zusammen. Möglich machte dies ein Friedensvertrag, den Königin Lavonda mit den Anführern der Drachen ausgehandelt hat. Seitdem leben Drachen in ihrer menschlichen Gestalt unter den Menschen, jedoch mehr geduldet als geachtet.
Serafina Dombegh ist eine begabte Musikerin und lebt als Assistentin des Hofkomponisten und als Musikmamsell bei Hofe. Sie wurde von einem Drachen erzogen und hat daher mehr Verständnis für beide Seiten als so mancher andere. Doch Serafina hat auch ein Geheimnis, dessen Entdeckung ihr Leben kosten könnte.
Als Hinweise auf eine Verschwörung auftauchen, liegt es an Serafina sich für die Erhaltung des Friedens einzusetzen.

"Serafina - Das Königreich der Drachen" von Rachel Hartman hat mich positiv überrascht. Ich hatte eher etwas in Richtung High Fantasy oder "Eragon" erwartet. Stattdessen hielt ich hier ein Buch über eine beeindruckende junge Frau und eine sehr schöne und mir bisher unbekannte Idee zum Thema Drachen in den Händen.
Serafina ist eine tolle Hauptfigur und die Welt, die Autorin Rachel Hartman hier erschaffen hat wirkt glaubhaft und detailliert. Auch die Nebenfiguren sind toll in ihrer Unterschiedlichkeit. Eigentlich mag ich Drachen gar nicht so sehr, besonders nicht, wenn sie zusammen mit Zwergen auftauchen. Aber hier hat mir das Thema sehr gut gefallen! Die Drachen stehen in "Serafina" für Rationalität, während die Menschen doch eher von Gefühlen beeinflusst werden. Dieser Konflikt zwischen Emotionen und der völligen Kontrolle ist es auch, was für mich die Geschichte so interessant machte.
Der Spannungsbogen war für mich zu Anfang ein wenig flach, was aber auch nicht so schlecht war, da man sich erst einmal an die Personen und Orte gewöhnen konnte. Ab dem zweiten Drittel gewinnt die Handlung dann deutlich an Tempo und wird auch noch ziemlich actionreich. Zwischendurch werden dem Leser jedoch immer wieder kleine Ruhepausen gegönnt.
Das Einzige was mir hier nun noch gefehlt hat um mich glücklich zu machen, ist eine Karte der Welt rund um Goredd und Tanamoot.
Hinten im Buch gibt es noch einen Glossar, der die Figuren und ungewöhnlichen Begriffe erläutert.
Nicht so ganz verstanden habe ich, warum für die deutsche Ausgabe der originale Name von "Seraphina" zu "Serafina" geändert wurde. "Harry Potter" wurde ja schließlich auch nicht in "Heinrich Töpfer" umbenannt.
Empfehlen kann ich "Serafina - Das Königreich der Drachen" an alle interessierten Leser ab ca. 13 Jahren und insbesondere an diejenigen, die Geschichten von starken jungen Frauen in einer Fantasywelt mögen.
Eine Fortsetzung ist für 2014 angekündigt.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Rachel Hartman: Serafina - Das Königreich der Drachen

Die Entstehung eines Sterntörtchens

Vielleicht haben es einige von Euch schon mitbekommen, das ich gerade das Buch "Solange am Himmel Sterne stehen" von Kristin Harmel lese und daraus auch einige Rezepte nachbacke.
In diesem Zusammenhang hat der Blanvalet Verlag auf Facebook zu einem Sterntörtchen Contest aufgerufen. Aufgabe ist es, dem Verlag ein Sterntörtchen zu schicken. Da ich sowieso vor hatte diesen Kuchen zu backen, habe ich einfach die Zutaten verdoppelt und los gebacken. 

Das Rezept findet sich außer im Buch auch auf der Homepage des Blanvalet Verlages.

Hier seht ihr die Entstehung dieses gar nicht so schnell zu backenden Sterntörtchens:

Zuerst müssen die Feigen, Dörrpflaumen und Weintrauben für die Füllung in kleine Stücke geschnitten werden.
Dann werden die Früchte (von den Trauben nur die Hälfte) mit dem Wasser, braunem Zucker und Zimt für ca. 30 Minuten gekocht. Dabei muss man ständig umrühren.
Aus Mehl, Zucker, Butter, Ei, Wasser und Essig wird ein glatter Teig geknetet und im Kühlschrank kalt gestellt.
Zur Füllung wird nachdem sie abgekühlt ist noch Mohn, die restlichen Trauben und geröstete Mandeln hinzugefügt.
 Die Hälfte vom Teig für ein Sterntörtchen wird kreisförmig ausgerollt.
Und dann in die Form gegeben.
 Der überstehende Teig wird abgeschnitten und der Rand noch etwas verstärkt.
 Die Füllung in die mit Teig ausgelegte Form füllen und aus dem übrigen Teig schmale Teigbänder schneiden.
Das Sterntörtchen mit den Teigstreifen nach Wahl belegen, mit Zimtzucker bestreuen und den Kuchen dann für ca. 30 Minuten backen.

So sieht der Kuchen aus einer 28er Backform aus.


Und das hier liebes Team der Presseabteilung bei Blanvalet ist euer Sterntörtchen:

Es ist bereits verpackt und auf dem Weg zu Euch:


Guten Appetit!


Sonntag, 21. April 2013

KW16/2013 - Mein Buchtipp der Woche - Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes

Mein Buchtipp der Woche ist eine dramatische Liebesgeschichte von der englischen Autorin Jojo Moyes. Der Buchtitel lautet "Ein ganzes halbes Jahr".


Inhaltsangabe zu "Ein ganzes halbes Jahr":
Louisa hatte nie große Zukunftspläne. Doch als sie ihren Job in einem Cafe unerwartet verliert, muss sie sich nach neuen Möglichkeiten umsehen. Davon gibt es in ihrer kleinen englischen Stadt jedoch nicht viele, die auch ein Mädchen wahrnehmen kann, deren größtes Talent im Umgang mit Menschen liegt. Als ihr schließlich ein zeitlich befristeter Job als Pflegehilfe bei einem Mann angeboten wird, der seit einem Unfall gelähmt ist, greift Lou widerwillig zu. Will war ein erfolgreicher Geschäftsmann in London, bevor ihn sein Unfall gezwungen hat in sein Elternhaus zurückzukehren. Freude hat Will seitdem nicht mehr viel an seinem Leben und das zu ändern ist Lou genau die richtige. Manchmal weiß man es nicht, aber das genaue Gegenteil kann auch das sein, was einen anzieht ...


Warum ich "Ein ganzes halbes Jahr" empfehlen kann:
Ich habe selten zuvor ein Buch gelesen, das einen beim Lesen so oft schlucken lässt. Ich empfinde große Erleichterung, dass niemand in meinem Familien- und Freundeskreis bisher so Schweres durchmachen musste wie Will hier und ich habe großen Respekt vor allen die es geschafft haben, ihr Leben trotz aller Handicaps zu akzeptieren und zum Guten zu wenden. "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes ist ein Roman und doch zeigt es auch ein Stück Leben. Eigentlich müsste diesem Buch direkt eine Familienpackung Taschentücher beiliegen, denn die habe ich beim Lesen gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand dieses Buch liest ohne davon bewegt zu werden und mit jeder Seite die umgeblättert wird mit den Figuren zu hoffen.
Ich war mir zuerst überhaupt nicht sicher, ob ich denn dieses Buch lesen möchte. Zu sehr hatte mich die Inhaltsangabe an eine Mischung aus dem Film "Ziemlich beste Freunde" und einer Seifenoper erinnert. Aber ich habe dieses Buch nicht nur gelesen, sondern bin regelrecht darin untergegangen. Es hat mich gepackt und erst wieder losgelassen, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Ich habe überlegt, ob ich genauso wie Lou gehandelt hätte und wie es mir in einer Situation wie der von Will gehen würde und ich habe die Momente der Freude genossen, die ich mit den Figuren erleben durfte. Neben Will und Lou konnten mich jedoch auch die vielen kleinen Nebenhandlungen überzeugen, die mit realistischen Figuren die Haupthandlung säumen.
"Ein ganzes halbes Jahr" ist ein Buch für alle die auch ungewöhnliche Liebesgeschichten mögen und die sich mitreißen lassen wollen in dieses wirklich ganz besondere halbe Jahr, das sich anfühlt wie ein ganzes Jahr.

Und hier kann man das Buch kaufen: Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des rowohlt Verlages.

Stefanie Heindorf/Kathrin Lange: Bruderliebe


Hessen, Ende des 19. Jahrhunderts.
Die 18jährige Theresia wächst sehr behütet unter der Obhut ihrer Stiefmutter auf. Nach dem Tod ihrer Mutter hat Theresias Vater Baron von Rotenburg wieder geheiratet. Doch durch diese Fürsorge kennt Theresia die Welt außerhalb des väterlichen Anwesens nicht. Stattdessen verbringt Theresia ihre Zeit nur mit ihren Eltern, ihrer Zofe und in ihrem Turmzimmer, das sie sich hergerichtet hat. Als ihr nun erstmals erlaubt wird, die Karfreitagsmesse zu besuchen, hat Theresia die Gelegenheit auch die anderen jungen Leute der Umgebung zu treffen und verliebt sich auf den ersten Blick in Sebastian. Aber ihre Stiefmutter wird niemals erlauben, dass sie ihn wiedersieht...

Die Reihe "Die grüne Fee" des Dryas Verlages widmet sich dem 19. Jahrhundert und dem Übergang zur Moderne. In "Bruderliebe" haben die Autorinnen Stefanie Heindorf und Kathrin Lange dies zusätzlich mit einer Adaption des Märchens Rapunzel verbunden.
Ich habe aus dieser Reihe zuvor schon "Winterkind" von Lilach Mer gelesen, das Aspekte von Schneewittchen integrierte. Auch dieses Buch hatte mir als historischer Roman gut gefallen.
Doch "Bruderliebe" ist für mich in Hinsicht auf eine Märchenadaption ohne Phantasieelemente noch sehr viel gelungener. 200 Jahre nach Veröffentlichung der Märchen durch die Brüder Grimm fragt man sich oft, wie viel Wahrheit denn in diesen Märchen steckt und was vielleicht das Körnchen Wahrheit ist, das zu diesen Geschichten geführt hat. "Bruderliebe" ist so eine Idee, die alle wesentlichen Schlüsselszenen aufgreift, aber in die Realität einer Adelsfamilie zum Ende des 19. Jahrhunderts transportiert. Theresia ist eine Rapunzel ohne Zauberhaare, aber in einem Turm. Ihr Prinz ist bürgerlich, aber mit der Tugend eines Prinz. Die Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet und bilden den perfekten Rahmen der Geschichte und dem Thema Übergang zur Moderne. Die böse Stiefmutter kommt natürlich auch hier vor, aber im Gegensatz zu Grimms Märchen erhält man hier doch zumindest eine Ahnung davon, warum sie so handelt.
Ich habe mit Rapunzel und ihrem Prinzen mitgefiebert, war versucht an den Nägeln zu knabbern, wenn es doch nicht so kam wie ich es wollte und hätte den "Bösen" doch gerne persönlich gezeigt was ich von ihnen halte. Eben alles genau so, wie ich es mir von diesem historischen Roman erhofft hatte. "Bruderliebe" kann ich daher allen Lesern empfehlen, die Märchenadaptionen (ohne Märchenfiguren) mögen und die auch gerne in vergangene Zeiten abtauchen und dies am liebsten in Verbindung mit einer Liebesgeschichte. Zwar ist dieses Buch nicht dick, aber ich habe jede Seite genossen.
So habe ich bewertet:

Und hier kann man das Buch kaufen: Stefanie Heindorf/Kathrin Lange: Bruderliebe