Samstag, 26. Januar 2013

Lucinda Riley: Das Mädchen auf den Klippen


Grania Ryan hat sich ihren Lebenstraum erfüllt und lebt als Bildhauerin in New York. Mit ihrem Lebensgefährten Mark ist sie glücklich und nun soll die Familienplanung den krönenden Abschluss bilden. Doch es läuft nicht alles wie geplant und Grania zieht sich verletzt in ihre irische Heimat zurück. Bei ihrer Familie will sie neue Kraft tanken und entscheiden, wie sie ihr Leben in Zukunft gestalten möchte. Bei einem Spaziergang auf den Klippen trifft sie auf die achtjährige Aurora, die mit ihrem Vater im benachbarten Herrenhaus lebt, das schon lange der Familie Lisle gehört. Aber Granias Mutter Kathleen ist gar nicht begeistert als sie von der Begegnung hört und Granias Pläne, das Mädchen häufiger zu treffen. Zwischen den Frauen der Familie Ryan und der Familie Lisle gibt es eine Verbindung von der Grania nichts ahnt. Und manchmal hat die Vergangenheit auch Auswirkungen auf die Zukunft ...

"Das Mädchen auf den Klippen" von Lucinda Riley hat mich tief bewegt. Es ist ein Roman wie ich ihn liebe. In abwechselnden Erzählsträngen werden hier Verbindungen zwischen Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit geknüpft, bis sich am Ende ein komplettes Bild ergibt. Die Erzählerin ist hier Aurora, die aus der Zukunft in Rückblicken die Geschichte von Grania und ihrer eigenen Familie berichtet. Aber die Hauptfigur und das verbindende Element ist Grania Ryan, mit der auch die Haupthandlung beginnt. An manchen Stellen dachte ich mir, dass es die Autorin nun aber übertreibt und dieser Rückschlag für die Figuren nun wirklich nicht nötig gewesen wäre. Das ist auch etwas, was man "Das Mädchen auf den Klippen" ganz sicher zum Vorwurf machen kann, denn diese Abstrusität kann schon fast mit Nicholas Sparks mithalten. Aber ich kann mich auch nur an wenige Bücher erinnern, bei denen ich so ergriffen war, dass ich kaum noch weiter lesen konnte.
Die Geschichte ist noch dazu sehr geheimnisvoll und ich wollte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist dabei sehr flüssig und wird von Auroras frechen Zwischenberichten aufgelockert. Die Figuren waren zum Teil ein wenig klischeehaft, aber mein Gesamteindruck macht das einfach wieder wett.
Wen allzu rührselige Geschichten abschrecken, der sollte sich besser auch nicht auf "Das Mädchen auf den Klippen" einlassen. Wer sich aber gerne in die Geschichte der Familien Ryan und Lisle entführen lassen will, einen Sinn für Romantik hat und über die beschriebenen Schwächen hinweg sehen kann, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen!

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Lucinda Riley: Das Mädchen auf den Klippen

Freitag, 25. Januar 2013

KW 04/2013 - Die Leckereien der Woche - Cappuccino-Brownies

Heute gibt es von mir ein Rezept für Cappuccino-Brownies.

Für ca. 42 Brownies (ein Backblech) benötigt man folgende Zutaten:
200 g Butter oder Margarine
250 g Zucker
1 Päckchen Vanille-Zucker
1/2 Teelöffel Salz
4 Eier
6 Eßlöffel dunkler Kakao
5 Eßlöffel Schoko-Cappuccino-Pulver
150 g geriebene Mandeln
1 Päckchen Backpulver
250 g Mehl

zum bestäuben Puderzucker
1.
Die Butter oder Margarine in eine große Schüssel geben und mit dem Mixer schaumig rühren. Dann langsam den Zucker hinzugeben, dann den Vanillezucker und das Salz.
Danach die Eier einzeln unterrühren.
Den Kakao und das Cappuccinopulver bei niedriger Stufe vorsichtig unterrühren, bis ein glatter Teig entsteht.

2.
Ab jetzt wird mit dem Löffel oder Teigschaber weiter gerührt.
Die Mandeln unter den Teig heben. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und in Portionen über die Teigmasse sieben, dann vorsichtig unterheben. Dann alles gründlich verrühren, bis ein schwerer Teig entstanden ist.

3.
Ein Backblech mit Backpapier belegen.
Die Teigmasse auf das Backpapier geben und mit einem Teigschaber über das Blech verteilen und glatt streichen.

4.
Im Backofen bei ca. 175° C backen. Nach 20 Minuten die Stäbchenprobe machen. Nach maximal 25 Minuten sollte der Teig durch sein.

5.
Die Brownies auf dem Backblech auskühlen lassen. Dann in kleine quadratische Stücke schneiden. Je nach Größe sollte das dann mindestens 42 Brownies ergeben. Eine Kantenlänge von 4-5 cm pro Stück ist ideal.
6.
Die geschnittenen Brownies mit Puderzucker bestäuben, wer will kann das auch schon vor dem Schneiden machen.


Guten Appetit!

Monika Feth: Der Erdbeerpflücker



Norddeutschland wird von einem Mörder heimgesucht. Bereits drei jungen Frauen wurden vom "Halsketten-Mörder" getötet.
Jette, Caro und Merle leben in einer WG zusammen. In der letzten Zeit hat sich Caro immer mehr in sich zurückgezogen und scheint auch wieder mit ihrer alten Angewohnheit, sich selber zu verletzen, begonnen zu haben. In einem Gespräch erfährt Jette schließlich von Caro, dass diese seit einigen Wochen einen Freund hat, von dem sie jedoch weder den Namen noch irgendwelche anderen wichtigen Informationen weiß. Sie musste ihm außerdem versprechen, niemandem von ihrer Beziehung zu erzählen, da er schlechte Erfahrungen gemacht hätte und sich noch nicht sicher sei. Caro ist sich sicher, dass dies der Mann für immer ist - bis das der Tod sie scheidet.
Kurz darauf wird wieder eine junge Frau tot aufgefunden - es ist Merle.
Aber wer hat sie getötet und warum?

Ich habe "Der Erdbeerpflücker" von Monika Feth als Hörbuch gehört. Es wird von unterschiedlichen Sprechern mit verteilten Rollen gelesen. Julia Nachtmann spricht Jette, die Hauptfigur; Wanja Mues spricht den Erdbeerpflücker und Mörder; Barbara Nüsse spricht Kommissar Bert Melzig, Jettes Mutter Imke Thalheim und Jettes Freundin Merle; Bernd Stephan liest die Zeitungsmeldungen.
Alle Sprecher haben ihre Aufgaben sehr gut erfüllt. Bei Barbara Nüsse hat mich jedoch gestört, dass ihre Sätze mit einem „Lippenschmatzen“ beendet werden, das mich genervt hat nachdem ich es einmal bemerkt hatte.
Inhaltlich fand ich „Der Erdbeerpflücker“ nicht so spannend wie erwartet. Dadurch, dass der Mörder von Anfang an bekannt ist und auch aus seiner Perspektive berichtet wird, fand ich es schwer noch von der Handlung überrascht zu werden. Wer zumindest noch ein wenig Spannung haben will, der sollte auf keinen Fall die offizielle Inhaltsangabe lesen (die Coverrückseite), sondern nur meine eigene Beschreibung.
Leider konnten mich auch die Figuren nicht überzeugen. Insbesondere Jette fiel nur mit unkoordiniertem und nicht nachvollziehbarem Verhalten auf.
Dennoch konnte mich "Der Erdbeerpflücker" unterhalten und ich halte es insbesondere für Leser geeignet, die einen Einstieg ins das Thriller-Genre suchen. Auch für Jugendlich ab ca. 14 Jahren kann ich das Buch empfehlen.

So habe ich bewertet:

Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Monika Feth: Der Erdbeerpflücker

Donnerstag, 24. Januar 2013

Ein verschwundener Halbgott kommt durch den Schnee

Heute hatte ich ein besonders schönes Buch in der Post.

Es heißt "Der verschwundene Halbgott" und ist der erste Band der Reihe "Die Helden des Olymp" von Percy-Jackson-Autor Rick Riordan.

Sieht es nicht toll aus?


Das hier ist die Inhaltsangabe:

"Jason erinnert sich an nichts mehr - nicht einmal an seinen Namen! Leo und Piper scheinen zwar seine Freunde zu sein, aber auch das kann er nicht mit Sicherheit sagen. Und als es die drei dann plötzlich ins Camp Half Blood verschlägt, wo angeblich nur Kinder von griechischen Göttern aufgenommen werden, versteht er gar nichts mehr.
Allem Anschein nach gehören die drei Freunde tatsächlich zu den legendären sieben Halbgöttern, die den Olymp vor dem Untergang bewahren sollen. Kein Problem, los geht's! Leo treibt einen kaputten mechanischen Drachen als Transportmittel auf und macht ihn wieder flott!
Und dann gilt es auch noch einen seit längerem verschwundenen Halbgott zu finden, einen gewissen Percy Jackson..."


Mehr zu dieser Reihe und Autor Rick Riordan gibt es auf der Seite des Carlsen Verlages.

Was ich zu diesem Buch sage, erfahrt ihr demnächst hier in meinem Blog. :-)

Silvia Stolzenburg: Schwerter und Rosen



Es ist das Jahr 1189, als drei Herrscher sich entschließen, dem Aufruf des Papstes zu folgen und den dritten Kreuzzug zu beginnen.
Auf unterschiedlichen Routen machen sich Friedrich Barbarossa, Philipp II. und Richard Löwenherz auf den Weg ins heilige Land, um es von den Heiden zu befreien. Doch der Glaube ist nicht der einzige Grund, der die mächtigen Europas antreibt.
Im Tross von Richard Löwenherz sind auch der junge Knappe Harold of Huntingdon und die Hofdame Catherine de Ferrers, die beide auf ganz unterschiedliche Weise vom Earl of Essex bedrängt werden.
In Jerusalem offenbart sich derweil ein ganz eigenes Drama rund um die Familie des Kauffahrers Nathan, seiner Tochter Rahel und Salah ad-Din.
Während die Chronisten die Kreuzzüge in blumige Worte schmücken, müssen Ritter und Unschuldige nicht nur auf dem Schlachtfeld um ihr Leben fürchten.

Ich habe zuvor noch kein anderes Buch von Silvia Stolzenburg gelesen. Sie konnte mich aber mit ihrem Schreibstil überzeugen, den ich weder als zu blumig, noch hölzern empfand. Die Autorin legt hier sehr viel Wert darauf, dass der Leser informiert ist, was den historischen Tatsachen und was der künstlerischen Freiheit entspricht. Mit einer ansprechenden Karte, einem Personenregister mit Markierung der historischen Persönlichkeiten und einem Prolog der die politische Situation zum Romanbeginn beschreibt, bereitet Silvia Stolzenburg ihre Leser bestmöglich auf die kommenden Ereignisse vor. Das würde ich mir eigentlich in jedem historischen Roman wünschen.
Für manchen wird es zu Anfang verwirrend sein, dass an vielen Handlungsorten parallel erzählt wird. So begleitet die Autorin nicht nur Richard Löwenherz, sondern auch das Heer von Philipp II. und Friedrich Barbarossa, den berüchtigten Salah ad-Din, einen Tempelritter und eine jüdische Kauffahrerfamilie in Jerusalem, einen Knappen und eine Hofdame im Tross von König Richard, sowie verschiedene andere Personen. Dabei wechseln sich sehr kurze Kapitel miteinander ab und schon nach wenigen Seiten hat man einen groben Überblick, an welchen Schauplätzen man sich bewegt. Es ist jedoch auch nicht immer einfach die Orientierung zu behalten.
Ich mag Romane mit wechselnden Perspektiven sehr gerne und habe auch die unterschiedlichen Erzählstränge gut verfolgen können. Allerdings waren die Abschnitte für meinen Geschmack ein wenig kurz, da ich doch manchmal lieber sofort mehr erfahren hätte.
Dies führt jedoch auch dazu, dass einem einige Erzählstränge besser liegen als andere und ich so dazu neigte, in für mich uninteressanteren Episoden quer zu lesen.
Silvia Stolzenburg hat für mich sehr gut transportiert, dass das Hochmittelalter keineswegs nur aus Minnegesang und Balladen bestand und auch die unangenehmen Kapitel, wie Massaker und Hinrichtungen nicht ausgelassen. Wer einen romantisch verklärten Blick auf Richard Löwenherz hat, der wird wahrscheinlich erstaunt sein, was hier über ihn zu erfahren ist. Natürlich gibt es auch hier ein wenig was fürs Herz, aber wer eine romantische Liebesgeschichte vor historischer Kulisse erwartet, der sollte lieber zu anderen Autoren greifen.
Der Preis für ein gebundenes Buch dieser Ausstattung ist mehr als fair. Ich kann "Schwerter und Rosen" daher an alle Leser empfehlen, die historische Romane schätzen, die auf Fakten beruhen und ein echtes Gefühl für die damalige Zeit aufkommen lassen.
Fortgesetzt wird die Reihe mit "Im Reich der Löwin".

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Silvia Stolzenburg: Schwerter und Rosen 

Mittwoch, 23. Januar 2013

KW 04/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche – Liu Xiaobo

Ich möchte Euch den chinesischen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo vorstellen.

Liu Xiaobo und seine Ehefrau Liu Xia im August 2001: © Private



Der chinesische Intellektuelle und Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo wurde 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt. 135 Nobelpreisträger - darunter auch Amnesty International - fordern in einer Online-Petition seine sofortige Freilassung. Setzen auch Sie sich für Liu Xiaobo ein und unterzeichnen Sie die Online-Petition!
Mit der Ernennung von Xi Jinping zum neuen Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas wurde im Herbst 2012 ein Wechsel an der Spitze von Partei und Staat eingeleitet. Amnesty International nimmt dies zum Anlass daran zu erinnern, dass es auch eines Wechsels in der Menschenrechtspolitik Chinas bedarf.
Stellvertretend für viele andere steht das Schicksal des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo sowie seiner Frau Liu Xia. Während Liu Xiaobo weiterhin aus politischen Gründen in Haft ist, unterliegt Liu Xia immer noch ohne jeglicher Rechtsgrundlage einem Hausarrest.
Liu Xiaobo wurde 2010 der Friedensnobelpreis für sein Engagement für politische Reformen auf der Grundlage universell geltender Menschenrechte verliehen. Der chinesische Intellektuelle ist momentan weltweit der einzige Preisträger, der in Haft ist. Desmond Tutu, der Friedensnobelpreisträger von 1984, hat daher eine Petition gestartet, in der der neue chinesische Führer Xi Jinping zur Freilassung von Liu Xiaobo und seiner Frau Liu Xia aufgefordert wurde.
Amnesty International - der Organisation wurde 1977 der Friedensnobelpreis zuerkannt - sowie 134 weitere Nobelpreisträger unterstützen diese Petition und haben sie unterzeichnet.
Liu Xiaobo wurde Ende 2009 zu einer Strafe von 11 Jahren Haft verurteilt. Sein Verbrechen: Die Mitarbeit an der Charta '08, einem politischen Manifest, welches politische Reformen sowie den Schutz der Menschenrechte einfordert. Kurz vor dessen Veröffentlichung zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wurde Liu Xiaobo im Dezember 2008 wegen dieses friedlichen politischen Engagements verhaftet.
Sechs Monate lang wurde er ohne Anklage und ohne Zugang zu einem Anwalt festgehalten. Als er schließlich im Dezember 2009 vor Gericht gestellt wurde, durften weder seine Frau noch unabhängige Beobachter wie beispielsweise ausländische Diplomaten an der Verhandlung teilnehmen.
Am 8. Oktober 2010 entschied das norwegische Nobelpreiskomitee, Liu Xiaobo in Anerkennung seines "langen und gewaltfreien Engagements für die universellen Rechte in China" den Friedensnobelpreis zu verleihen. Liu Xiaobo blieb dennoch weiterhin in Haft. Schlimmer noch, die Behörden stellten seine Frau Liu Xia unter Hausarrest, ohne sie je anzuklagen oder ein rechtliches Verfahren gegen sie einzuleiten.
An dieser eklatanten Verletzung grundlegender Menschenrechte muss auch die neue chinesische Führung öffentlich und deutlich erinnert werden. Deswegen unterstützen Amnesty International und 134 weitere Nobeltreisträger die Petition von Desmond Tutu, in der dieser die sofortige und unverzügliche Freilassung fordert.
Unterstützen auch Sie diese Petition! Sie können damit deutlich machen, dass die weitere Inhaftierung von Liu Xiaobo und der Hausarrest gegen Liu Xia international nicht akzeptiert wird. Helfen Sie uns, die neue chinesische Führung daran zu erinnern, dass Menschenrechte überall respektiert werden müssen.

Es gibt eine Online-Petition, die sich für die sofortige und unverzügliche Freilassung von Liu Xiaobo einsetzt.

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Change.org an der von Amnesty International unterstützen Petition beteiligen:


Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."



(Quelle: Amnesty International)

Dienstag, 22. Januar 2013

Barry Lyga: Ich soll nicht töten



Jasper "Jazz" Dent ist der Sohn eines der bekanntesten Serienkiller der Welt. Sein Vater Billy hat über Jahrzehnte hinweg 124 Menschen getötet und Jazz als seinen Zögling in diesem Handwerk unterwiesen. Schon in jungen Jahren wurde Jazz gezeigt, wie man den perfekten Mord ausübt und keine Spuren hinterlässt. Doch als Billy schließlich anfing in ihrer Heimatstadt Lobo's Nod zu morden, wurde er geschnappt. Vier Jahre später lebt Jasper immer noch in dieser Stadt und alles was ihn davon abhält seinem Vater nachzueifern ist der Wunsch anders zu sein.
Doch als eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, kommen auch die Erinnerungen zurück ...

Für sich alleine gesehen ist "Ich soll nicht töten" von Autor Barry Lyga ein spannender und innovativer Thriller. Ich habe nur einen Fehler gemacht: ich kenne die Soziopathen-Trilogie (Ich bin kein Serienkiller; Mr. Monster; Ich will dich nicht töten) von Dan Wells. Jasper ähnelt einfach viel zu sehr John. Sie sind beide Soziopathen mit der Veranlagung zum Serienkiller, sie sagen sich die gleichen Mantras auf ("Menschen zählen, Menschen sind echt"), sie beschließen beide einen Killer zu jagen. Ich fand aber die Gefühlswelt eines Soziopathen bei Dan Wells etwas besser transportiert. Auf mich wirkte "Ich soll nicht töten" daher nicht so originell wie auf manchen anderen Leser. Unabhängig davon ist es aber ein spannender Thriller den Barry Lyga hier abgeliefert hat. Auch wenn mich die Auflösung nicht wirklich überraschen konnte, lässt sich der Weg dorthin flüssig lesen, das Szenario wirkt stimmig und die Atmosphäre ist teilweise ziemlich beängstigend. Insgesamt gesehen wirkt die Handlung nicht sonderlich realistisch, aber das ist kein Anspruch, den ich unbedingt an einen Roman habe. Von den Figuren habe ich leider nicht so viel erfahren, wie ich gerne hätte. Man erlebt den größten Teil eben nur durch die Augen eines 17jährigen Soziopathen und da ist es schon wieder konsequent, dass die Analysen nicht besonders tiefgreifend sind. Besonders von Sheriff G.William hätte ich gerne mehr erfahren, aber vielleicht kommt das auch noch im Nachfolgeband mit dem ich sicher rechne.
Das Ende von "Ich soll nicht töten" ist sehr offen gehalten und schreit geradezu nach einer Fortsetzung. Empfehlen kann ich dieses Buch an die Leser von Psychothrillern, die sich vielleicht auch für die Hintergründe der Taten interessieren, aufgrund der blutigen Szenen jedoch erst ab einem Alter von ca. 15 Jahren.


So habe ich bewertet:





Und hier kann man das Buch vorbestellen, bzw. ab dem 18.02.2013 kaufen: Barry Lyga: Ich soll nicht töten

Montag, 21. Januar 2013

Joss Stirling: Die Macht der Seelen 02 - Saving Phoenix




Phoenix ist ein Savant, ein Mensch mit einer außergewöhnlichen Begabung. Ihre Mutter starb als Phoenix acht Jahre alt war und seitdem muss sie selber für ihr Auskommen sorgen. Als Teil der "Community", einer Gruppe von Savants, die unter der Herrschaft des "Sehers" stehen, ist es ihre Aufgabe ihre Gabe zum Stehlen zu verwenden. Stehlen ist etwas, in dem Phoenix richtig gut ist und so macht sich sich auch daran ihren neuesten Auftrag zu erfüllen: Sie soll alle Wertgegenstände eines amerikanischen Studenten stehlen, der sich für einen Kongress in London aufhält. Aber was Phoenix nicht ahnt ist, dass es sich auch bei diesem Jungen um einen Savant handelt und das ist nicht das einzige Problem ...

"Saving Phoenix" ist die Fortsetzung von "Finding Sky" aus der Reihe "Die Macht der Seelen" von Autorin Joss Stirling.
Vom ersten Band der Reihe war ich nicht ganz so begeistert, auch wenn mir dieser gut gefallen hat. Hier waren mir die Hauptfiguren Sky und Zed zu klischeehaft gezeichnet, weshalb mich das Buch nicht so fesseln konnte.
Ganz anders empfinde ich das nun bei "Saving Phoenix". Phoenix und Yves sind tolle Figuren, die nicht nur aus Äußerlichkeiten und Stereotypen bestehen, sondern beide ihre Fehler haben, die sie sympathisch machen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, war gefesselt von den Figuren und Ereignissen, habe mich noch dazu richtig amüsiert und gelacht und mitgefiebert, wie sich nun alles auflösen wird. Handlungsort ist London, was als meine Lieblingsstadt noch mal für Pluspunkte gesorgt hat.
Natürlich kann man auch hier Kritik daran üben, dass alles zu sehr vorbestimmt ist, die Suche nach dem Seelenspiegel zu einfach scheint und sich alles in heile Welt auflöst. Aber zum einen ist das eben das Prinzip dieser Buchreihe und zum anderen sollte man das wissen, wenn man sich auf Romantasy einlässt.
Yves ist der zweitjüngste der sieben Brüder der Familie Benedict, Autorin Joss Stirling scheint also die Reihe der Brüder von unten nach oben "abzuarbeiten". Ich bin schon sehr gespannt darauf, wo die anderen Brüder ihre Seelenspiegel finden werden und ob die Reihe mit zunehmendem Alter der Figuren nun immer "erwachsener" wird. Der nächste Band von "Die Macht der Seelen" wird "Calling Crystal" heißen und widmet sich Xavier Benedict. Er erscheint im Mai 2013 im dtv Verlag.
Empfehlen kann ich die Reihe an alle an Seelenverwandschaft, Fantasy und Romantik interessierten Leser ab ca. 14 Jahren.

So habe ich bewertet:



Sonntag, 20. Januar 2013

KW 03/2013 - Mein Buchtipp der Woche - Matilda von Roald Dahl

Mein Buchtipp der Woche ist diesmal wieder ein Klassiker.
Wenn man Leser fragt, was ihr Lieblingsbuch von Autor Roald Dahl ist, so antworten die meisten wohl "Charlie und die Schokoladenfabrik". Das ist zweifellos ebenfalls ein schönes Buch, doch mein Favorit war immer "Matilda". 

Ich habe es mit ca. neun Jahren das erste Mal gelesen, bin aber der Meinung, dass nahezu alle Altersklassen aus diesem Buch etwas für sich mitnehmen können.

Es gibt eine neuere Ausgabe aus der Rotfuchs Reihe des rororo Verlages:


Ich selber habe aber noch eine wunderschön illustrierte Ausgabe vom Wunderlich Verlag aus dem Jahr 1988:

Inhaltsangabe zu "Matilda":
Matildas Verstand ist so hell und scharf, dass er selbst den beschränktesten Eltern auffallen müsste. Nur sind Matildas Eltern leider beschränkter als beschränkt. Schlimmer noch ist ihre Schuldirektorin: Frau Knüppelkuh hasst alle Kinder und macht ihnen das Leben zur Hölle. Auch die nette Klassenlehrerin Fräulein Honig hat unter ihr zu leiden. Doch da entdeckt Matilda, dass sie nicht nur ein Wunder-, sondern auch ein Zauberkind ist. Auf ihre Eltern und die fiese Frau Knüppelkuh warten böse Überraschungen . . .


Warum ich gerade dieses Buch empfehlen kann:
"Matilda" ist ein Buch voller Hoffnungen. Es zeigt, dass man auch als Kind nicht alles hinnehmen muss, sondern ruhig für sein Glück kämpfen darf.
Dabei stellt Autor Roald Dahl hier den Kampf auf geistiger Ebene in den Vordergrund, in dem es Matilda mit Gewitztheit und klugen Einfällen schafft das Blatt zu wenden.
Als Kind hat mich auch insbesondere die magische Seite an der Geschichte fasziniert, denn Matilda entwickelt ungeahnte Fähigkeiten. Spürbar ist hier auch die Liebe zu Büchern, die neben Matilda und der Bibliothekarin auch ihre Lehrerin Fräulein Honig teilt und die ich schon immer gut nachvollziehen konnte. Manchem Leser wird es vielleicht eine Kritik wert sein, dass die Figuren in "Matilda" ganz klar unterteilt sind in Gut und Böse. Es gibt nur wenige Grauzonen und wie so oft in Kinderbüchern sind die Bösen auch schon an ihrem Aussehen zu erkennen. Aber auch wenn die realte Welt nicht so klar in Schwarz und Weiß zu unterteilen ist, macht es doch viel Freude, sich von Roald Dahl in Matildas Welt entführen zu lassen und mitzufiebern, wenn Matilda der Ignoranz, Unwissenheit und Bosheit den Kampf ansagt.
"Matilda" eignet sich auch schon als Vorlesebuch ab ca. 5 Jahren, empfehlen würde ich es aber erst ab ca. 8 Jahren.

Und hier kann man das Buch kaufen: Roald Dahl: Matilda

Antonia Michaelis: Der Märchenerzähler



Normalerweise formuliere ich meine Inhaltsangaben selber. Dieses Mal übernehme ich ausnahmsweise die Angaben des Verlages, da ich es besser nicht ausdrücken könnte ohne zuviel zu verraten:
Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden?

Es ist schwer dem Buch "Der Märchenerzähler" von Antonia Michaelis gerecht zu werden. Ich fand es sehr gut geschrieben, mit einem exzellenten Spannungsbogen und einer tollen "Buch im Buch" Geschichte. Aber gleichzeitig hat mich dieses Buch ziemlich entsetzt zurückgelassen, im Rückblick verspüre ich Widerwillen und wenn ich mir vorstelle, dass dies ein Jugendthriller ab 14 Jahren sein soll, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Die schönen Bilder, die durch Abels Geschichte über die kleine Klippenkönigin, im Stil von "Der kleine Prinz" entstehen, haben im Nachhinein einen sehr unangenehmen Beigeschmack für mich. Der Umgang der Figuren mit extremen Situationen ist mehr als grenzwertig und keineswegs als Vorbild für Jugendliche geeignet. Dies wird jedoch leider in "Der Märchenerzähler" nicht so reflektiert, sondern nur mit Sprüchen a la "Verzeihen kann nur wer sich selbst verzeiht" auf die Spitze getrieben. Ich halte dieses Buch daher keinesfalls für jugendliche Leser geeignet, nur weil Schüler hier die Hauptfiguren sind. Jeder Leser sollte sich darüber im klaren sein, dass "Der Märchenerzähler" wirklich harte Kost ist und das weniger mit blutrünstigen Szenen, sondern insbesondere auf der emotionalen Ebene.
Wer jedoch davon noch nicht abgeschreckt ist, der sollte sich auf "Der Märchenerzähler" einlassen und selber die Geschichte hinter der Geschichte entdecken. Für mich war es einfach zu viel, aber das muss nicht jedem so gehen.

So habe ich bewertet: 





Und hier kann man das Buch kaufen: Antonia Michaelis: Der Märchenerzähler