Samstag, 12. Januar 2013

Heike Korfhage: Sommerturnier (canis lupus niger)



Zwei Jahre nach den Ereignissen in "Der Fremde" lebt Graf Wanja Bajarin mit seiner Frau Valeria auf seinem Lehen Wolfsburg. Die Ländereien gedeihen und den Bewohnern geht es gut. Doch böse Gerüchte über Bajarin und seine magischen Fähigkeiten machen die Runde und erreichen auch den König, der daraufhin einen Boten entsendet und Bajarin und seine Ritter zum Sommerturnier in die Hauptstadt des mittländischen Reiches beordert. Bajarin kann den König von seiner Treue überzeugen und erneuert seine Eide. Aber ein Feind lauert im Hintergrund und Valeria droht Gefahr ...

"Sommerturnier" ist der zweite Band einer Reihe von Autorin Heike Korfhage. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, konnte aber feststellen, dass dies zum Verständnis nicht erforderlich ist. Sicherlich hätte man die eine oder andere Verbindung, bzw. Anspielung eher verstanden mit Kenntnis von "Der Fremde", aber alle Figuren und vorherigen Ereignisse wurden ausreichend eingeführt und erläutert.
Inhaltlich hätte ich ein wenig mehr Fantasy erwartet, aber im Grunde genommen gab es in "Sommerturnier" nur zwei Personen, die in der Lage sind Magie auszuüben und dies spielte in wenigen Kapiteln eine Rolle. Ich würde dies daher eher als historischen Roman bezeichnen, der durch die Handlung in einem fiktiven Reich fantastische Einschläge hat. Zeitlich ist diese von der Autorin erschaffene Welt mit dem Hochmittelalter vergleichbar.
Der Schreibstil der Autorin wirkt sehr ausgereift, was ich bei der Fortsetzung eines Erstlingswerk nicht unbedingt erwartet hätte. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, wobei der Spannungsbogen für mich jedoch zwischendurch etwas abflaute und eine Reise, die große Teile der Handlung ausmacht, etwas langatmig geriet. "Sommerturnier" liest sich wie ein klassischer Abenteuerroman in dem es um Ehre und Freundschaft geht, Respekt gegenüber anderen Kulturen und der Liebe, die alles wert ist. Ich fühlte mich gut unterhalten und kann mir auch vorstellen ein weiteres Buch aus der Reihe "canis lupus niger" rund um den schwarzen Wolf Wanja Bajarin zu lesen.
Empfehlen kann ich die Reihe jedoch eher für die Leser von historischen Romanen, als für die von Fantasy.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Heike Korfhage: canis lupus niger 2: Sommerturnier

Freitag, 11. Januar 2013

KW 02/2013 - Die Leckereien der Woche - Shortbread

Heute gibt es bei mir ein Rezept für Shortbread. Das ist ein englisches Mürbeteiggebäck, das besonders gut zu Tee passt.

Für ca. 40 Stück benötigt man folgende Zutaten:
250g Mehl
100g Speisestärke
100g Puderzucker
1 Vanilleschote
200g kalte Butter
2 Prisen Salz

50g Zucker
1 Päckchen Vanille-Zucker

1.
Das Mehl, die Speisestärke und den Puderzucker in eine große Schüssel sieben. Die Butter in Flöckchen darüber geben. Die Vanille (ausgekratzt aus der Schote) und das Salz hinzugeben. Dann alles mit den Knethaken des Mixers zu feinen Bröseln verarbeiten. Das dauert eine Weile und kann auch ein bisschen stauben.

2.
Die Brösel mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.

3.
Eine große eckige Auflaufform oder eine eckige Backform (ideal ist eine Größe von mindestens 20 x 30 cm) ausfetten.
Den Teig mit den Händen flachdrücken und die Form damit auslegen. Zum glätten der Teigoberfläche kann gut eine Tortenschaufel verwendet werden. Dann den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen.

4.
Den Teig in der Form zum ruhen für etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

5.
Den Kuchen im Backofen auf der mittleren Schiene bei 200° C für ca. 25 Minuten backen.
Den restlichen Zucker mit dem Vanille-Zucker mischen.
Den fertigen Kuchen aus der Form stürzen, direkt in kleine Stücke schneiden und die Stücke im Zuckergemisch wälzen. Die Stücke zum Auskühlen auf ein Kuchengitter legen.



Wenn die Form nicht groß genug ist und die Stücke dadurch sehr dick ausfallen, kann es sein, dass die Stücke in der Mitte auseinander brechen. Das sieht dann zwar nicht ganz so schön aus, schmeckt aber genauso gut.

Guten Appetit!





Gabriella Engelmann: Küss den Wolf

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Pippa hat rote Haare und wird von ihrem Vater daher Rotkäppchen genannt. Ihre Großmutter Theodora lebt in einem Walddorf und Pippa besucht sie dort oft. Zu Pippas Hobbys gehört das Schreiben von Filmrezensionen, wozu sie auch einen Blog betreibt und ihre Beiträge bei der Schülerzeitung. Durch den Cousin ihrer Freundin lernt sie den attraktiven Gartenbaustudenten Leo kennen und in der Schule nervt sie der neue Schülerzeitungschefredakteur Mark. Und dann gibt es auch noch die merkwürdigen Vorkommnisse bei Oma Theodoras Haus und in einer anderen Wohnsiedlung. Gibt es hier einen Wolf im Schafspelz?

"Küss den Wolf" von Gabriella Engelmann ist eine moderne Adaption des Märchens von Rotkäppchen und dem bösen Wolf.
Natürlich ist die Geschichte nicht im Detail in die Neuzeit versetzt worden, aber die Grundideen des Mädchen, seiner Großmutter und dem netten Wolf, der eigentlich gar nicht so nett ist, sind vorhanden.
Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört, das von Josephine Preuß gelesen wird. Ich habe auch schon andere Bücher gehört, die von dieser Sprecherin gelesen wurden und finde ihre Stimme gerade für Geschichten mit jungen Mädchen sehr passend und angenehm.
Inhaltlich geht es hier insbesondere um das Thema erste Liebe, aber auch böse Machenschaften in der Immobilienbranche spielen eine Rolle. Die Geschichte ist sehr kurzweilig, dabei aber auch ein wenig spannend bis alles aufgelöst wird. Natürlich sind hier keine großen Überraschungen zu erwarten, aber für jeden der Märchen mag ist "Küss den Wolf" eigentlich ein Muss unter den modernen Adaptionen.
Ich kann das Hörbuch daher an alle empfehlen, die Märchen und verspielte Geschichten mögen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Gabriella Engelmann: Küss den Wolf

Donnerstag, 10. Januar 2013

Kai Meyer: Der Speichermann - eine Kurzgeschichte


"Der Speichermann“ ist nur eine Kurzgeschichte und damit etwas, mit dem ich mich normalerweise nicht beschäftige. Aber diese Geschichte von Kai Meyer hat etwas geschafft, dass viele Bücher nicht fertig bringen: Ich beschäftige mich in Gedanken noch weiter mit dem Text, obwohl es doch nun schon ein paar Tage her ist, dass ich ihn gelesen habe.
Wenn eine Kurzgeschichte das schafft, dann ist sie es auch wert gelesen und im Anschluss rezensiert zu werden.
Inhaltlich möchte ich nicht mehr dazu sagen, als dass das Thema Weihnachten hier zwar vorkommt, es aber keine Weihnachtsgeschichte im eigentlichen Sinn ist. Es ist vielmehr eine intensive Geschichte über das Leben und die Verlockungen und Ängste die es bietet.
Es ist kein typischer Text für Kai Meyer, aber in gewohnt guten Stil geschrieben.
Wer Kurzgeschichten mag, der ist hier auf jeden Fall richtig.
Aber es muss natürlich jeder selber entscheiden, ob man für nur wenige Seiten Text Geld ausgeben mag.

So habe ich bewertet:



Leider gibt es "Der Speichermann“ nur als e-book, aber hier kann man die Geschichte kaufen: Kai Meyer: Der Speichermann - eine Kurzgeschichte

Steven Knight: Das Vermächtnis des Will Wolfkin

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Toby ist von Geburt an am ganzen Körper gelähmt. Er kennt seine Eltern nicht und wächst in einem von Nonnen geführten Kloster in London auf. Schwester Mary liest ihm jeden Tag vor und Toby träumt sich davon in andere Welten. Einer seiner wenigen Freunde ist ein Kater, der seit sieben Jahren täglich bei ihm vorbei schaut. Doch was Toby nicht weiß ist, dass es sich bei dem Kater um einen Gestaltwandler handelt. Denn Toby ist nicht irgendein Junge, sondern er trägt ebenfalls das Blut eines Gestaltwandlers in sich und ist neben Emma, einem Mädchen aus dem Sudan, der Erbe des großen Königs Will Wolfkin. Aber der Thron ist bereits besetzt von einem skrupellosen Vetter und nur ein Kampf auf Leben und Tod kann Frieden für das Volk der Gestaltwandler bringen …

Ich habe "Das Vermächtnis des Will Wolfkin" von Autor Steven Knight als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von Simon Jäger, der jeder Figur eine ganz eigene Stimme verleiht.
Dem Titel und dem Cover nach hatte ich eine etwas andere Art von Geschichte erwartet, als ich dann hier antraf. Im Grunde ist "Das Vermächtnis des Will Wolfkin" klassische Kinder-/Jugendfantasy, in der es um das Thema Magie und Gestaltwandel geht. Schauplatz der Handlung ist hauptsächlich die Insel Island, bzw. die unterirdische Welt, die Autor Steven Knight hier erschaffen hat.
Es ist keine heile Welt Geschichte, die beiden Kinder Toby und Emma haben keine Eltern die sie umsorgen und sie müssen einen für ihr Alter untypischen Kampf ausfechten. Überraschungen im Handlungsverlauf gab es für mich keine, aber dennoch fand ich die Ideen des Autors unterhaltsam.
Empfehlen kann ich dieses Hörbuch für jugendliche Leser ab ca. 12 Jahren die fantastische Geschichten und Abenteuer mögen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Steven Knight: Das Vermächtnis des Will Wolfkin

Mittwoch, 9. Januar 2013

KW 02/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Igor Kalyapin

Ich möchte Euch Igor Kalyapin, den Vorsitzenden der russischen Nichtregierungsorganisation IRCAT, die sich gegen Folter einsetzt und den Opfern von Folter und Misshandlungen hilft, vorstellen.


Igor Kalyapin ist der Vorsitzende der russischen Nichtregierungsorganisation IRCAT, die sich gegen Folter einsetzt und den Opfern von Folter und Misshandlungen hilft. Wegen seiner Arbeit versuchen die Behörden immer wieder Igor Kalyapin einzuschüchtern.

Die Behörden in Tschetschenien haben ihm strafrechtliche Schritte angedroht. Sie beschuldigen ihn, vertrauliche Informationen öffentlich gemacht zu haben. Der Menschenrechtsverteidiger weist derartige Vorwürfe jedoch zurück. Er erklärte, lediglich die fehlende Effizienz der Ermittlungen in Fällen von „Verschwindenlassen“ und anderen Menschenrechtsverletzungen beklagt sowie kritisiert zu haben, dass den Opfern keine oder nur unzureichende Rechtsmittel zur Verfügung stehen.

Die russischen Behörden haben im selben Zusammenhang bereits zwei Mal versucht, ein Strafverfahren gegen Igor Kalyapin anzustrengen. Die Versuche scheiterten beide Male, da die Ermittlungen keine Beweise für ein strafrechtlich relevantes Verschulden des IRCAT-Vorsitzenden zu Tage förderten.


Es gibt eine Online-Petition, die sich dafür einsetzt die Einschüchterungsversuche gegen Igor Kalyapin zu beenden und die freie Meinungsäußerung in Russland zu respektieren und zu schützen.

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty Deutschland daran beteiligen:
Kein Verfahren gegen Igor Kalyapin!

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.


"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."



(Quelle: Amnesty International)

Veit Etzold: Spiel des Lebens

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Die 17jährige Emily beginnt nach ihrem Schulabschluss ein Studium am Kings College in London. Doch schon am ersten Tag erhält sie eine merkwürdige Drohung. Als sie dann noch am nächsten Tag nach einer Party überfallen wird und wieder eine Nachricht mit Bezug zu Emily gefunden wird, ist klar, dass es hier jemand auf Emily abgesehen hat. Die Nachrichten deuten an, dass hier Rache verübt werden soll für eine Tat die Emily begangen hat. Doch sie kann sich an nichts Schlimmes erinnern. Wer steckt dahinter?

"Spiel des Lebens" ist das erste Buch von Veit Etzold, das er als Thriller für Jugendliche bezeichnet. Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass ein Buch gleich ein Jugendbuch ist, nur weil Jugendliche die Hauptfiguren sind. Verbrechen werden hier genauso begangen und es gibt gleich noch ein paar Tipps dazu, wie man prima die Mitschüler terrorisieren könnte.
Ich fand „Spiel des Lebens“ leider überhaupt nicht spannend, sondern vielmehr extrem unrealistisch. Das ist schwierig zu begründen, ohne hier zu viel der Handlung zu verraten, aber wenn man mal überlegt, was denn eine 17jährige verbrochen haben kann, das soweit in der Vergangenheit liegt, dass sie sich nicht daran erinnern kann, dem dürfte klar sein, dass es sich hier nur um einen krankhaft gestörten Täter handeln kann. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass in den Handlungen nicht viel Logik liegt, was ich aber an einem Thriller nicht sonderlich schätze. Die Figuren wirken teilweise ziemlich planlos und es wird erst mal der Umweg genommen, bevor man auf das naheliegende kommt. Sogenannte Jugendthriller sind mir sehr recht, da ich übertriebene Gewaltszenen in einem Buch nicht brauche. Bleibt jedoch die Logik auf der Stecke, dann lese ich doch lieber ein Buch mit erwachsenen Figuren, die dafür in einer gut konstruierten Geschichte agieren.
Die Figuren die Autor Veit Etzold hier erschaffen haben mir jedoch gut gefallen und ich hätte auch nichts dagegen ihnen in einem anderen Buch wieder zu begegnen. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, wenn der Autor hier einen endgültigen Abschluss gefunden hätte und man nicht das Gefühl hätte, dass eigentlich schon die Fortsetzung in der Schublade liegt.
Empfehlen kann ich "Spiel des Lebens" allen Lesern, die Interesse an der Finanzwelt haben und Thrillern, die weniger auf Logik basieren müssen. Für Jugendliche unter 15 Jahren halte ich das Buch noch nicht geeignet.
Sehr schön ist die Buchgestaltung mit der Londoner Skyline auf dem Seitenschnitt.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Veit Etzold: Spiel des Lebens

Dienstag, 8. Januar 2013

Sarah Harvey: Wiedersehen in Stormy Meadows


Natalie ist am Boden zerstört, seit vor 20 Monaten ihr Ehemann Rob bei einem Unfall verstorben ist. Sie lebt nur noch von einem Tag auf den anderen, verkriecht sich in Arbeit und lässt sich nur manchmal von Freundin Petra aufmuntern. Aber es gibt da auch noch Cassandra, Robs 15jährige Tochter aus erster Ehe. Schon vor Robs Tod hatten Natalie und Cassie kein gutes Verhältnis, aber nun gibt ihr das Mädchen auch noch die Schuld an allem und blockt jeden Kontakt ab. Doch als Cassie einige Wochen vor Weihnachten von der Schule suspendiert wird, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als Zeit miteinander zu verbringen. Natalies Mutter Laura lebt auf einer Farm in Cornwall und lädt die beiden ein, die Vorweihnachtszeit und die Feiertage bei ihr zu verbringen. Doch auch das Verhältnis zu Laura ist alles andere als ideal ...

Wer die Sonntagabendfilme im ZDF kennt (Inga Lindström und andere), der kann sich "Wiedersehen in Stormy Meadows" von Autorin Sarah Harvey ungefähr so vorstellen. Ich wäre nicht erstaunt, wenn das ZDF bereits die Filmrechte gekauft hat und seine Zuschauer demnächst damit beglückt.
Die ersten beiden Drittel des Buchs habe ich sehr gerne gelesen. Natalies Trauer, Cassies Verschlossenheit und Lauras temperamentvolle Art haben für eine gute Mischung gesorgt, die Spaß machte zu lesen. Dazu kommen noch einige sehr interessante Nebenfiguren und spaßige Episoden, die Lust auf mehr machen. Die Figuren sind facettenreich gestaltet und machen im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch. Die geschilderten Probleme wirken realistisch und man kann sich gut in die Welt von Natalie und Cassie hineinversetzen. Aber irgendwann im letzten Drittel machte die Handlung eine Wendung, die dann doch eher an die heile Welt von Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström erinnerte. Besonders die letzten beiden Kapitel waren dann doch zu viel des guten für mich. Wäre die Geschichte von Anfang an so flach gewesen, dann hätte das für mich gut ins Konzept gepasst und ich hätte das Buch einfach unter "nicht mein Genre" verbucht. So war ich aber eher enttäuscht, dass die Autorin diese vielversprechende Geschichte nicht bis zum Ende realistisch fortgeführt hat.
Empfehlen kann ich "Wiedersehen in Stormy Meadows" daher dann doch eher den Leserinnen von Liebesromanen als denen von Dramen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Sarah Harvey: Wiedersehen in Stormy Meadows

Montag, 7. Januar 2013

Sophie R. Nikolay: Nouel - Licht und Dunkel

 

Einmal alle 100 Jahre tritt das Lichte gegen das Dunkel an um zu entscheiden, wer für das nächste Jahrhundert die Oberhand hat. Ausgetragen wird dies im Zweikampf zwischen einem Engel und einem Dämon.
Aus den Reihen der Engel wird die noch junge Aurora auserwählt, für das Lichte zu kämpfen. Für die Dämonen tritt der vielversprechende Nouel an. Den letzten Kampf konnten die Engel für sich entscheiden, weshalb nun die dunkle Seite die Art der Waffen wählen darf. Aber Nouel hat keinen Kampf auf dem Kriegsfeld vorgesehen ...

Ich halte viel davon, auch noch relativ unbekannten deutschen Autoren eine Chance zu geben.
Von Sophie R. Nikolay hatte ich bisher noch nichts gelesen, die Inhaltsangabe zu "Nouel - Licht und Dunkel" hörte sich aber vielversprechend an.
Meine Hoffnungen auf eine spannende Geschichte rund um das Thema Engel und Dämonen wurden jedoch leider nicht erfüllt.
Die Handlung weist für mich große Logiklücken auf und die Figuren verhalten sich nicht so, wie man es von Engeln und Dämonen erwarten würde. Aurora hält sich selber für das personifizierte Gute, benimmt sich aber eher wie ein kleines Kind im Sandkasten, dem man die Schaufel weggenommen hat. Ihr Verhalten ist weder selbstlos, noch ist sie nett zu anderen. Nouel dagegen, der als Dämon als das personifizierte Böse gilt, ist zwar auch nicht gerade von der netten Sorte, dafür aber wesentlich sympathischer als der weibliche Engel. Überhaupt sind beide überirdischen Wesen überraschend menschlich.
Erzählt wird hier aus beiden Perspektiven, so dass man als Leser einen guten Einblick in die Gedanken der Figuren erhält. Die meiste Zeit sind diese jedoch mit kindischem Geplänkel und dem aushecken von Streichen beschäftigt. Die übrige Zeit wird damit verbracht den anderen verführen zu wollen. Es gibt einige erotische Momente, die jedoch eher fehl am Platz wirken und für mich nicht positiv zur Handlung beitrugen.
Auch wenn ich Kurzromane sonst eher nicht schätze, hatte es hier den Vorteil schnell mit lesen durch zu sein. Das ist schade, denn eigentlich hätte die Geschichte durchaus Potenzial gehabt. Aber gerade zum Ende hin wirkte es auf mich, als hätte hier nur noch schnell der Schluss hingemusst, ohne groß Gedanken an eine sinnvolle Fortführung zu verschwenden. 
Empfehlen kann ich "Nouel - Licht und Dunkel" eigentlich nur an Leser, denen die Logik der Geschichte total egal ist.
Insgesamt gesehen musste ich mich aber nicht durch das Buch quälen. Auch wenn es kein wirklicher Lesegenuss war, so habe ich doch schon deutlich schlechteres gelesen, auch von professionellen Autoren.  

So habe ich bewertet:


Im Moment gibt es nur ein e-book, bald erscheint jedoch noch eine Mini-Buch Ausgabe.
Und hier kann man das e-book kaufen: Sophie R. Nikolay: Nouel - Licht und Dunkel

Sonntag, 6. Januar 2013

KW 01/2013 - Mein Buchtipp der Woche - Die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier

Mein Buchtipp der Woche ist die „Edelstein-Trilogie“ von Kerstin Gier.
Sie besteht aus folgenden Büchern:
- Rubinrot
- Saphirblau
- Smaragdgrün


In diesem Frühjahr kommt die Verfilmung des ersten Buches ins Kino, weshalb auch eine neue Buchausgabe passend zum Film erschienen ist. Ich bevorzuge jedoch die schönen gebundenen Buchausgaben:



Inhaltsangabe „Rubinrot“:
Die 16jährige Gwendolyn wohnt mit ihrer Mutter und ihren beiden kleinen Geschwistern ihm Haus ihrer Großmutter in London. Die Familie hat ein großes Geheimnis, denn unter den weiblichen Mitgliedern der Familie ist ein Zeitreisegen vertreten. Eine Vorhersage führte dazu, dass Gwendolyns Cousine Charlotte erzogen wurde, ihre zukünftige Rolle als „Rubin“ wahrzunehmen. Doch unerwartet findet sich Gwendolyn in der Vergangenheit wieder und es ist klar, dass sie die Trägerin des Gens ist und nicht Charlotte. Gwendolyn wird völlig unvorbereitet mit ihrer neuen Aufgabe konfrontiert eine alte Weissagung zu erfüllen, in der sie die Position des Rubin wahrnimmt. Gemeinsam mit Gideon, der ebenfalls ein Zeitreisender ist und dessen Kennzeichnung der Diamant ist, muss sie nun versuchen ihrer neuen Aufgabe gerecht zu werden. Doch Gideon ist davon zunächst gar nicht begeistert.


Warum kann ich ausgerechnet diese Buchreihe empfehlen?
Die Autorin Kerstin Gier war mir bisher nur ein Begriff im Bereich der frechen Frauenliteratur. Das hat mich zunächst auch abgehalten mich auf "Rubinrot" einzulassen, da ich nicht so recht glauben konnte, dass sie es schafft eine vollkommen andere Art von Roman zu schreiben. Ich wurde jedoch positiv überrascht und diese Buchreihe zählt zu meinen Favoriten im Bereich Jugendfantasy.
Die Edelstein-Trilogie liest sich wie ein modernes Märchen. Während des Lesens fühlte ich mich in die Geschichte hinein versetzt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen.
Sehr gut gefallen haben mir die Bücher jedoch nicht nur inhaltlich, sondern auch von ihrer Aufmachung her. Das Cover ist absolut stimmig und jedes Kapitel wird farblich hervorgehoben und ist mit unterschiedlichen kleinen Vorworten versehen. Dabei handelt es sich um hilfreiche kleine Ergänzungen der Geschichte in Form von Auszügen aus Berichten, Inschriften oder auch Stammbäumen.
Es gibt auch eine sehr schöne Umsetzung der Bücher als Hörbuch. Dies ist wirklich ein (Hör)-Buch das Mütter und Töchter (natürlich auch Väter und Söhne) gemeinsam genießen können. Denn wie der Titel schon sagt: "Liebe geht durch alle Zeiten" und meiner Meinung nach eben auch durch alle Generationen.

 

Wolfgang Brenner: Aber Mutter weinet sehr


Marie, Robert und ihr 11jähriger Sohn Johann leben im Elternhaus von Marie im Dorf Bubach. Jeden Abend um 19 Uhr wird gemeinsam zu Abend gegessen, doch an diesem Tag ist Johann nicht pünktlich zu Hause. Zunächst sind die Eltern verärgert, dass Johann beim Spielen die Zeit vergessen hat, doch dann machen sie sich Sorgen. Der Vater fährt mit dem Auto Johanns Heimweg ab und findet sein Fahrrad und seine Mütze. Nun ist klar, dass hier etwas geschehen sein muss. Die Polizei wird eingeschaltet. Doch Marie will nichts unternehmen, dass das Leben ihres Sohnes gefährden könnte. Sie verschweigt daher wichtige Informationen vor den Ermittlern ...

"Aber Mutter weinet sehr" ist eine Zeile aus dem Kinderlied "Hänschen klein", das die Mutter hier ihrem Sohn Johann vorgesungen hat. Aber es passt natürlich auch inhaltlich sehr gut zur Geschichte von Autor Wolfgang Brenner.
Leider konnte mich dieses Buch weder inhaltlich, noch als Psychothriller überzeugen. Ich fand die Handlungen der Figuren einfach nur dämlich und naiv. Natürlich kann ich den Wunsch von Marie gut nachvollziehen, das Leben ihres Sohnes schützen zu wollen. Aber einen persönlichen Kontakt zum Entführer aufzubauen, kann wirklich nicht die Lösung sein.
Ich habe in "Aber Mutter weinet sehr" keinerlei Sympathieträger entdecken können und das macht es mir auch schwer das Buch insgesamt zu mögen. Wäre es ein Film im Fernsehen gewesen, dann hätte ich spätestens nach 30 Minuten vor Langeweile und Unverständnis umgeschaltet. Aber als Buch wollte ich es doch zu Ende lesen um dann die gesamte Geschichte beurteilen zu können. Die restliche Handlung ist jedoch weder glaubwürdiger, noch sympathischer und ich dachte mir immer nur, wie man sich denn so blöd verhalten kann. Spannung kam bei mir zu keiner Zeit auf, da der Handlungsverlauf vorhersehbar ist und jedem Leser ab den ersten Seiten klar sein dürfte, dass es hier kein Happy-End geben wird.
Empfehlen kann ich dieses Buch höchstens an Leser, die verwirrende Kriminalromane mögen. 

So habe ich bewertet: 


Und hier kann man das Buch kaufen: Wolfgang Brenner: Aber Mutter weinet sehr