Freitag, 1. Februar 2013

Kate Morton: Die verlorenen Spuren


Die Wurzeln der bekannten Schauspielerin Laurel Nicolson liegen in Greenacres, einem Bauernhaus an der Küste von England. Zum 90. Geburtstag ihrer Mutter kehrt Laurel nach Hause zurück um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Die zunehmende Verwirrtheit ihrer im Sterben liegenden Mutter führt dazu, dass sich Laurel für einige Ereignisse im Leben ihrer Mutter zu interessieren beginnt, die sie sich nie so richtig erklären konnte. Dazu gehört auch eine Erinnerung aus dem Jahr 1961, in dem Laurel mit ansah, wie diese einen Mann getötet hat. Laurel beginnt nachzuforschen wer dieser Mann war und warum er den Namen ihrer Mutter kannte. Doch die Spuren führen weiter zurück in die Vergangenheit, mitten hinein in das vom zweiten Weltkrieg heimgesuchte London.

Ich hatte große Zweifel, ob mich Autorin Kate Morton mit "Die verlorenen Spuren" ebenso packen kann wie bereits mit "Die fernen Stunden" und ihren anderen Büchern.
Ich habe zu Anfang gehadert mit diesem Buch. Nach der ersten Buchhälfte war ich eigentlich schon der festen Überzeugung, dass dies zwar ein netter Zeitvertreib ist, aber noch lange nicht so gut wie das letzte Buch der Autorin. Auf den letzten 150 Seiten ist dann der Funke übergesprungen der mir sagte: "Ja, wir beide werden hier als gute Freunde auseinandergehen". Am Ende des Buchs angelangt, war es dann wieder so wie ich es von Kate Morton gewohnt bin. Ich habe es sehr bedauert dieses Buch nun aus der Hand legen zu müssen, so sehr ist es mir dann doch noch ans Herz gewachsen.
Während des Lesens habe ich mir bereits viele Gedanken gemacht über die Entwicklung der Figuren, über die Psychologie die dahinter steckt und wie weit sich eine Person im Laufe ihres Lebens verändern kann. Denn wieder einmal begleitet Kate Morten ihre Figuren über eine Lebenspanne hinweg. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Schauspielerin Laurel Nicolson (ich habe mir hier bildlich Helen Mirren vorgestellt), die im Jahr 2011 ca. 66 Jahre alt ist und auf Ereignisse in ihrer Kindheit und im Leben ihrer Mutter zurückblickt.
Insgesamt spielt der Roman in der Zeit von Ende der 1930er Jahre bis heute, dabei spielen die Kriegsjahre in London eine ganz besondere Rolle.
Im Mittelpunkt stehen ein Verbrechen und ein großes Geheimnis, das damit zusammenhängt. Laurel begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und erfährt dabei mehr über ihre Mutter und auch sich selbst, als sie erwartet hätte.
Ich finde an den Büchern von Kate Morton besonders interessant, wie hier Zeitgeschichte, Gesellschaftsstrukturen und Familiengeheimnisse zu einem großen Ganzen verwoben werden und ich als Leser ganz nah dabei bin, wenn vermeintliche Kleinigkeiten plötzlich eine große Rolle spielen und den Schlüssel zur Auflösung liefern.
Empfehlen kann ich "Die verlorenen Spuren" an alle Leser die bereits die Romane von Kate Morton lieben und allen Neueinsteigern, die an generationenübergreifenden Romanen mit facettenreichen Figuren interessiert sind.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kate Morton: Die verlorenen Spuren

Weitere Informationen zum Buch und den anderen Büchern von Kate Morton finden sich auf der Homepage des Diana Verlages. Dort ist auch eine Leseprobe von "Die verlorenen Spuren" zu finden.

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