Dienstag, 22. Januar 2013

Barry Lyga: Ich soll nicht töten



Jasper "Jazz" Dent ist der Sohn eines der bekanntesten Serienkiller der Welt. Sein Vater Billy hat über Jahrzehnte hinweg 124 Menschen getötet und Jazz als seinen Zögling in diesem Handwerk unterwiesen. Schon in jungen Jahren wurde Jazz gezeigt, wie man den perfekten Mord ausübt und keine Spuren hinterlässt. Doch als Billy schließlich anfing in ihrer Heimatstadt Lobo's Nod zu morden, wurde er geschnappt. Vier Jahre später lebt Jasper immer noch in dieser Stadt und alles was ihn davon abhält seinem Vater nachzueifern ist der Wunsch anders zu sein.
Doch als eine junge Frau ermordet aufgefunden wird, kommen auch die Erinnerungen zurück ...

Für sich alleine gesehen ist "Ich soll nicht töten" von Autor Barry Lyga ein spannender und innovativer Thriller. Ich habe nur einen Fehler gemacht: ich kenne die Soziopathen-Trilogie (Ich bin kein Serienkiller; Mr. Monster; Ich will dich nicht töten) von Dan Wells. Jasper ähnelt einfach viel zu sehr John. Sie sind beide Soziopathen mit der Veranlagung zum Serienkiller, sie sagen sich die gleichen Mantras auf ("Menschen zählen, Menschen sind echt"), sie beschließen beide einen Killer zu jagen. Ich fand aber die Gefühlswelt eines Soziopathen bei Dan Wells etwas besser transportiert. Auf mich wirkte "Ich soll nicht töten" daher nicht so originell wie auf manchen anderen Leser. Unabhängig davon ist es aber ein spannender Thriller den Barry Lyga hier abgeliefert hat. Auch wenn mich die Auflösung nicht wirklich überraschen konnte, lässt sich der Weg dorthin flüssig lesen, das Szenario wirkt stimmig und die Atmosphäre ist teilweise ziemlich beängstigend. Insgesamt gesehen wirkt die Handlung nicht sonderlich realistisch, aber das ist kein Anspruch, den ich unbedingt an einen Roman habe. Von den Figuren habe ich leider nicht so viel erfahren, wie ich gerne hätte. Man erlebt den größten Teil eben nur durch die Augen eines 17jährigen Soziopathen und da ist es schon wieder konsequent, dass die Analysen nicht besonders tiefgreifend sind. Besonders von Sheriff G.William hätte ich gerne mehr erfahren, aber vielleicht kommt das auch noch im Nachfolgeband mit dem ich sicher rechne.
Das Ende von "Ich soll nicht töten" ist sehr offen gehalten und schreit geradezu nach einer Fortsetzung. Empfehlen kann ich dieses Buch an die Leser von Psychothrillern, die sich vielleicht auch für die Hintergründe der Taten interessieren, aufgrund der blutigen Szenen jedoch erst ab einem Alter von ca. 15 Jahren.


So habe ich bewertet:





Und hier kann man das Buch vorbestellen, bzw. ab dem 18.02.2013 kaufen: Barry Lyga: Ich soll nicht töten

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