Samstag, 5. Januar 2013

Marko Leino: Wunder einer Winternacht


Auf einer Insel, außerhalb vom Dorf Korvajoki, in der Nähe des Berges Korvatunturi hoch im Norden von Finnland, lebt der 5jährige Nikolas mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Ada. Als Ada in der Weihnachtsnacht schwer krank wird, fahren die Eltern mit Ada zum Festland, während Nikolas das Haus warm halten soll. Doch das Boot kentert im Sturm und die Eltern kehren nicht zurück. Korvajoki ist ein armes Dorf, das nur aus acht Familien besteht. Aber die Dorfgemeinschaft möchte dem kleinen Jungen helfen, der nun zur Waise geworden ist. Sie beschließen, dass Nikolas jedes Jahr bei einer anderen Familie verbringen wird, am Weihnachtstag ist die Zeit gekommen weiterzuziehen. Acht Jahre verbringt Nikolas so und aus Dankbarkeit beschert er den Kindern seiner Familien am Weihnachtsmorgen ein selbst geschnitzes Geschenk. Doch was soll nun aus Nikolas werden?

"Wunder einer Winternacht" ist eigentlich ein Film, zu dem Autor Marko Leino das Drehbuch geschrieben hat. Er hat daraufhin beschlossen auch ein Buch über die Geschichte von Nikolas zu schreiben.
Die Handlung beginnt im Sommer, spielt jedoch zu großen Teilen zur Weihnachtszeit. Aufgeteilt ist das Buch in 24 Kapitel, die Türchen genannt werden und so auch wie eine Art Adventskalender betrachtet werden können. Wer möchte, kann im Advent jeden Tag ein Kapitel lesen, wie es auch in der Geschichte selber angeregt wird. Aber auch noch nach Weihnachten ist "Wunder einer Winternacht" sehr schön zu lesen. Grundlage ist die Tradition sich an Weihnachten etwas zu schenken und der Ursprung der Sagen über den Weihnachtsmann. Im Vordergrund steht jedoch vielmehr der Gedanke von Weihnachten: an seinen nächsten denken und anderen eine Freude machen.
Ich fand die Geschichte teilweise sehr traurig und anrührend. Autor Marko Leino hat das Schicksal von Nikolas sehr ergreifend geschildert. 
Als Leser sollte man sich darüber im klaren sein, dass dies ein historischer Roman ist. Es wird keine Jahreszahl genannt, aber es ist auf jeden Fall vor Elektrizität und fließendem Wasser. Die Arbeit ist schwer, das Essen knapp und ein fremdes Kind durchzufüttern nicht selbstverständlich. Wer keine traurigen Geschichten lesen mag, der sollte dieses Buch lieber nicht lesen und auch für kleine Kinder empfehle ich es nicht. Aber ab ca. 10 Jahren kann man dieses Buch durchaus schon verstehen und vielleicht auch erfahren wie Weihnachten abseits des Konsumrausches sein kann.

So habe ich bewertet:






Und hier kann man das Buch kaufen: Marko Leino: Wunder einer Winternacht

Freitag, 4. Januar 2013

KW 01/2013 - Die Leckereien der Woche - Spiegelei-Törtchen

Heute gibt es von mir ein Rezept für Spiegelei-Törtchen.

Man kann entweder einen Frischteig (Blätterteig, Mürbeteig oder Hefeteig) aus dem Kühlregal verwenden, oder selber einen Mürbeteig machen.
Macht man den Teig selber, dann empfehle ich folgendes Rezept:
300 g Mehl
130 g Zucker
130 g Butter
2 Eigelbe
2 Teelöffel Backpulver
2 Eßlöffel Milch

Mehl mit dem Backpulver mischen und eventuell sieben. Zucker, Butter in Flöckchen, Eigelbe und Milch zugeben und alles mit den Händen verkneten. Den Teig portionsweise dünn ausrollen und Kreise im Durchmesser von ca. 10 cm ausstechen.

Den Fertigteig ebenfalls ausrollen oder ausbreiten und Kreise ausstechen. 


Für ca. 12 Stück benötigt man folgende Zutaten:
- Einen Teig wie oben beschrieben
- gekochter Pudding von 0,5 Liter Milch (ich nehme am liebsten Vanille-Mandel-Pudding)
- 12 Aprikosenhälften aus der Dose

Einen Pudding kochen aus einem Beutel Puddingpulver, ca. 40 g Zucker und 1/2 Liter Milch.

Leicht abkühlen lassen, dabei mehrfach durchrühren.
Eine Muffinform mit den ausgestochenen Teigkreisen auslegen. Bei Metallformen die Formen vorher leicht ausfetten.
In jede Teigvertiefung ca. 3 Eßlöffel Pudding geben.


Die Aprikosen gut abtropfen lassen, dann auf jedes Törtchen eine Aprikosenhälfte legen.

Die Törtchen werden bei ca. 175° C für ca. 30 Minuten im Ofen gebacken, bis der Pudding leicht gebräunt ist.

Dann mindestens 30 Minuten in der Form abkühlen lassen, da der Pudding anfangs noch flüssig ist.

Auch am nächsten Tag schmecken die Törtchen noch hervorragend.



Guten Appetit!

Barbara Wood: Das Perlenmädchen


Tonina war schon immer eine Außenseiterin auf der Perleninsel. Sie ist zu groß, zu schlank und hat zu helle Haut, um in den Augen der Inselbewohner hübsch zu sein. Ihre Eltern fanden Tonina in einem Korb als sie noch ein Baby war.
Doch Tonina ist die beste Perlentaucherin. Keine andere kann so lange unter Wasser bleiben wie sie und auch Männer verlieren gegen sie im Wettschwimmen. Doch damit macht sich Tonina auch Feinde und ihren Eltern bleibt nichts anderes übrig, als sie unter einem Vorwand aufs Festland zu schicken. Sie soll eine rote Blume finden, die alle Krankheiten heilt.
Tonina gerät mitten nach Mayapan, einer Stadt der Mayas und muss sich nun vor anderen Gefahren und Intrigen in Acht nehmen.

Die Einblicke in die Kultur der Maya und Azteken, die Autorin Barbara Wood ihren Lesern in "Das Perlenmädchen" gewährt, fand ich sehr interessant.
Ich bin aber nun dennoch enttäuscht, denn von diesem Buch hatte ich mir mehr versprochen. Ich habe schon viele Bücher von Barbara Wood gelesen und die meisten haben mir besser gefallen.
Insgesamt gesehen fand ich die Erzählung in "Das Perlenmädchen" zu langatmig um wirklich fesselnd zu sein.
Mit den Hauptfiguren bin ich nicht richtig warm geworden, die Nebenfiguren wie den kleinwüchsigen Einauge und das alte Kind Ha’meen fand ich dagegen faszinierend. Einige Figuren waren mir zu einseitig und die Erzählung wirkte oft etwas von oben herab, wie wenn ein Naturforscher das ganze beobachtet und dann erzählt. Ich denke es hätte mir besser gefallen, wenn die Autorin eine persönlichere Erzählperspektive gewählt hätte.
Ein nettes Zubehör wäre auch eine Karte gewesen, so dass man die Entfernungen die im Roman zurückgelegt werden, besser einschätzen könnte. So habe ich mich mit dem Internet beholfen.
Empfehlen kann ich "Das Perlenmädchen" dennoch an alle an der Kultur der Maya und Azteken interessierte Leser.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Barbara Wood: Das Perlenmädchen

Donnerstag, 3. Januar 2013

Robert Lyndon: Der Thron der Welt


Europa im Jahr 1072.
England wurde von den Normannen erobert und ein normannischer Ritter in der Türkei gefangen genommen.
Der griechische Gelehrte Cosmas übernimmt die Aufgabe, die Lösegeldforderung zur Familie des Ritters nach England zu bringen. Der junge Medizinstudent Hero soll ihn begleiten. Doch schon in den Alpen verstirbt Cosmas und überträgt die Aufgabe an seinen Gehilfen. Dieser Aufgabe alleine nicht gewachsen, bittet Hero den anwesenden fränkischen Söldnerritter Vallon um Unterstützung. Vallon ist auf der Flucht und übernimmt es mit Hoffnung auf eine reiche Belohnung die Lösegeldforderung zu überbringen. Doch statt dem Ende der Reise ist dies erst der Anfang und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

"Der Thron der Welt" wird seine Fans vielleicht eher unter den männlichen Lesern finden, da Falknerei, Schifffahrt und Kampfkunst hier die Hauptthemen bilden.
Aber auch als Leserin konnte ich dem Buch einiges abgewinnen. Lediglich einige Jagd- und Kampfszenen waren mir zu langatmig und wurden daher von mir quer gelesen.
Sehr interessant empfand ich hier die Reise quer durch die damals bekannte Welt. Von Italien nach Frankreich, England, Schottland, Island, Grönland, Norwegen und Russland bis hin in die Türkei, sind ganz unterschiedliche Kulturkreise vertreten und es hat mir viel Spaß gemacht die Route auf der enthaltenen Karte zu verfolgen.
Robert Lyndon erzählt in seinem Romandebüt sehr bildhaft und detailliert, er widmet aber eindeutig seinen Lieblingsthemen mehr Worte, als der Gefühlswelt der Figuren. Ebenso wie die Schauplätze sind auch die Protagonisten ein buntgemischter Haufen. Das bringt Vielfalt, wirkt jedoch nicht immer realistisch. Die Figuren waren mir nicht alle sympathisch, haben aber ihren Teil zur Handlung beigetragen. Es überleben allerdings nicht alle Personen, die einem im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen sind. Wer sich für die Epoche (die Zeit nach der Eroberung Englands durch die Normannen), die Falknerei oder generell Reisen durch das mittelalterliche Europa interessiert, der ist hier richtig. Wer jedoch eine ausgedehnte Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht werden.
Empfehlen kann ich "Der Thron der Welt" an alle, die gerne detaillierte historische Romane lesen und insbesondere Lesern, die auch gerne die Bücher von Bernard Cornwell mögen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Robert Lyndon: Der Thron der Welt

Mittwoch, 2. Januar 2013

KW 01/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Norma Cruz

Ich möchte Euch Norma Cruz, die Leiterin der Frauenrechtsorganisation "Fundación Sobrevivientes" vorstellen.




Norma Cruz, 49, leitet die Frauenrechtsorganisation "Fundación Sobrevivientes" (Stiftung Überlebende) in Guatemala-Stadt. Die unerschrockene Frau erhält seit 2008 immer wieder anonyme Morddrohungen, weil sie sich gegen Gewalt an Frauen und für Gerechtigkeit einsetzt. Auch ihr Mann und ihre Kinder wurden bereits bedroht.

Seit Mai 2009 geht es bei den Drohungen und Einschüchterungen um den Fall eines Mädchens, das mit 14 Jahren vergewaltigt wurde. Norma Cruz setzt sich für die Aufklärung dieses Verbrechens und die Bestrafung des Täters ein. Immer wieder wurde ihr gedroht, es würde fatale Konsequenzen haben, wenn sie den Fall weiter verfolge. Die Drohungen gehen per SMS, auf der Mailbox ihres Handys und im Büro der Stiftung ein. Folgende Nachricht erhielt sie am 19. September 2009: "Du hast acht Tage Zeit, um deine Arbeit zu dem Fall einzustellen, sonst bekommst du ernsthafte Probleme. Ich werde dir den Kopf deines Sohnes oder deiner Tochter überreichen!“

Beim "Amnesty-Briefmarathon“ 2010 wurden weltweit insgesamt mehr als 56.000 Appelle für Norma Cruz geschrieben. Dank der großen Unterstützung durch Amnesty nahmen die Morddrohungen ab und sie, ihre Familie sowie ihr Büro stehen mittlerweile unter Polizeischutz.

Im Juli 2011 wurde ein Verantwortlicher für die Drohungen im Jahr 2009 identifiziert und zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 6.000 Euro verurteilt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu den späteren Drohungen haben allerdings bislang noch zu keinem Ergebnis geführt. Solange die Täter nicht gefasst sind, befindet sich Norma Cruz in großer Gefahr. Sie muss daher weiterhin geschützt werden bis die Morddrohungen vollständig aufgeklärt und die Verantwortlichen für die Drohungen zur Rechenschaft gezogen worden sind!



Es gibt eine Online-Petition, die sich für den Schutz von Norma Cruz einsetzt.

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty Deutschland daran beteiligen:
Schutz für Norma Cruz!

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.


"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."



(Quelle: Amnesty International)

Veronica Roth: Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit


Tris ist die einzige bekannte Person, die eine Eignung für drei der fünf Fraktionen aufweist. Neben ihrer ursprünglichen Fraktion den Altruan und den Ferox, der Fraktion für die sie sich entschieden hat, hat sie auch die Eignung für die Ken, ausgerechnet die Fraktion, die die Ferox mit Simulationen zum Kampf gezwungen und die Altruan fast ausgelöscht hat. Nun sind auch die Candor und Amite nicht mehr sicher, denn auch ein urparteiisches Verhalten rettet nicht vor der Allmacht der Ken. Tris braucht Verbündete und mehr als einen Plan um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Mit Four an ihrer Seite nimmt sie den Kampf um ihrer aller Zukunft auf ...

Veronica Roth versteht es wirklich ihre Leser zu überraschen. Zwar kann "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" mich nicht ganz so sehr verzaubern wie der erste Band "Die Bestimmung", aber es ist doch sehr nahe dran.
Es ist Krieg zwischen den Fraktionen ausgebrochen, weshalb es hier auch teilweise gewalttätig zugeht. Die Figuren haben schwierige Entscheidungen vor sich und die klare Struktur der Fraktionen scheint sich aufzulösen. Spionage und Hinterhalt drohen und nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wem kann Tris vertrauen, und was geht vor, Blut oder Fraktion? Einige Geheimnisse werden aufgelöst, aber das größte von allen eröffnet sich erst ganz zum Schluss vor dem Leser und weckt so schon die Lust auf den dritten Band der Reihe.
Ich finde die Welt, die Autorin Veronica Roth erschaffen hat sehr faszinierend und die Figuren facettenreich. Es gibt keine klaren Einteilungen oder Stereotypen, auch wenn dies gerade auf den ersten Blick so erscheinen mag. Ich bin daher nun schon sehr gespannt wie es weiter geht und bedauere es nur, dass ein Erscheinungstermin für den Abschlussband noch nicht bekannt ist.
Empfehlen kann ich "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" und den Vorgängerband an alle Leser von dystopischer Jugendfantasy ab ca. 14 Jahren.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Veronica Roth: Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit

Dienstag, 1. Januar 2013

Frohes Neues!

Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr!

Für 2013 viel Freude, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit.
(by Mr. TI.)

Montag, 31. Dezember 2012

Corinna Kastner: Fischland-Mord

 
Kassandra Voß hat nach der Scheidung von ihrem Mann ein neues Leben als Pensionswirtin auf dem Fischland begonnen. Der Ort Wustrow ist klein, die Nachbarschaft bekannt und Neuigkeiten selten.
Doch ausgerechnet in Kassandras Pension wird ein Gast tot aufgefunden. Schlammverschmiert und nass liegt er auf seinem Bett - allem Anschein nach ist er ertrunken. Gibt es einen Mörder auf dem Fischland?
Kassandra wird selber zum Bestandteil der Ermittlungen und dabei kommt auch ihre Vergangenheit zur Sprache.

Ich habe bereits einige andere Bücher von Autorin Corinna Kastner gelesen, die mich begeistern konnten. Mit "Die verborgene Kammer" hat die Autorin ihre Leser schon zuvor auf das Fischland entführt und ihre Leidenschaft für dieses Fleckchen in der Ostsee geteilt.
"Fischland-Mord" ist jedoch der erste wirkliche Krimi den ich von Corinna Kastner gelesen habe. 
Wir haben hier eine Art Miss Marple, die auf eigene Faust Ermittlungen aufnimmt und sich einige Verbündete sucht, die sie unterstützen. Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam, die Ideen nett und die Figuren interessant. Die Beschreibungen des Fischlandes wirken sehr stimmig und machen Lust auf einen Urlaub an der Ostsee. Die Verbindung mit dem Thema Kunst hat mir gut gefallen.
Aber so wie auch die Geschichten von Miss Marple oft ziemlich an den Haaren herbeigezogen sind und die Ermittlungsmethoden und Zufälle mehr als auffällig, so ist dies auch dieser Küsten-Krimi. Solange mich das Buch trotzdem gut unterhält, ist mir die Authentizität nicht ganz so wichtig, aber gerade die Verbindungen zur Polizei und der Schluss des Buches sind doch etwas dick aufgetragen.
Ich finde den Stil der Autorin jedoch sehr angenehm zu lesen und daher werde ich bei ihrem nächsten Buch sicher wieder dabei sein, egal ob es wieder ein mysteriöser Roman wird oder ein Küsten-Krimi oder vielleicht noch mal wieder was ganz Neues.
Empfehlen kann ich "Fischland-Mord" an alle Liebhaber regionaler Krimis und an alle Leser die genauso wie ich Corinna Kastner als Autorin schätzen.

So habe ich bewertet:






Und hier kann man das Buch kaufen: Corinna Kastner: Fischland-Mord

Sonntag, 30. Dezember 2012

KW 52/2012 - Mein Buchtipp der Woche - Die Bestimmung von Veronica Roth

Ich habe einen neuen Buchtipp der Woche für Euch.

Der Buchmarkt wird geradezu überschwemmt von Dystopien.

Doch mein persönliches Highlight in diesem Genre ist die Buchreihe von Veronica Roth.
Mit "Die Bestimmung" und "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" sind bisher die beiden ersten Bände der geplanten Trilogie erschienen.




Inhaltsangabe "Die Bestimmung":

"In einer dystopischen Zukunft leben die Menschen in Chicago abgeschottet vom übrigen Teil der Welt. Da keine Einigung über den Grund für die zerstörerischen Kriege erreicht werden konnte, hat sich die Gesellschaft in fünf Fraktionen aufgeteilt. Diejenigen, die die Lüge für die Ursache hielten gründeten die Candor (die Freimütigen), diejenigen die den Egoismus verantwortlich sehen die Altruan (die Selbstlosen), die Amite (die Friedfertigen) glauben es lag am Hass, die Ken (die Wissenden) an der mangelnden Bildung und die Ferox (die Furchtlosen) an der Feigheit der Menschen. Beatrice Prior ist bei den Altuan aufgewachsen und wie alle 16-jährigen muss sie nun wählen, welcher Fraktion sie den Rest ihres Lebens angehören möchte. Ein Fraktionswechsel wird nicht gerne gesehen und bedeutet den Abschied von der Familie. Ein Test soll den Jugendlichen bei der Auswahl helfen, doch bei Beatrice ist er nicht eindeutig, sie ist eine "Unbestimmte". Beatrice entschließt sich ihrem Herzen zu folgen, doch kann sie den Ansprüchen überhaupt standhalten?"



Was macht diese Buchreihe für mich besonders?
Die tolle Grundidee, die fesselnden Charaktere und die gute Mischung aus Fantasy, Action und Romantik können mich überzeugen.
Die Hauptfigur Beatrice, genannt Tris, ist für mich sehr überzeugend in ihrer Unsicherheit zwischen dem was sie sich wünscht und dem was sie für richtig hält. Tris hat eine starke Persönlichkeit, ist jedoch kein "Übermensch". Das macht sie sympathisch und zur Identifikationsfigur. Im Gegensatz zu anderen Jugendfantasy Büchern wird hier auch nicht ständig vom tollen Aussehen der Hauptfiguren und ihrer Makellosigkeit geschwärmt, sondern sie überzeugen tatsächlich mit Taten und inneren Werten. Gemeinsam mit den Protagonisten werden die Schwächen ihrer Welt entdeckt, was realistisch erscheint und nicht künstlich rebellisch. Zudem ist eine Entwicklung in den Charakteren zu erkennen. Die Hauptfiguren haben wenig an sich was sie besonders macht, doch gerade daher sind sie mir sympathisch.
Auch der zweite Band der Reihe kann mit neuen Ideen aufwarten und ist nicht nur ein schwacher Abklatsch. Es bleibt noch abzuwarten, welchen Abschluss Autorin Veronica Roth für ihre Reihe findet, doch die Hinweise zeigen schon, dass es weiterhin spannend bleibt.

Empfehlenswert ist die Reihe rund um die Fraktionen aber erst für ältere Jugendliche ab ca. 15 Jahren oder für am Thema interessierte Erwachsene.

Philip Webb: Nur 6 Tage


London ist eine der letzten Städte, die nicht im Krieg zu Staub zerlegt wurde. Doch dies ist kein Zufall, denn die Vlads vermuten ein Artefakt in der Stadt, das ihnen große Macht geben kann. Ganze Gruppen von Räumern tragen die Stadt Stück für Stück ab auf der Suche nach diesem geheimnisvollen Gegenstand. Cass und ihr kleiner Bruder Wilbur gehören zu so einer Räumergruppe. Als zwei Fremde in der Stadt auftauchen, scheint es endlich einen Hinweis darauf zu geben, was das Artefakt überhaupt ist und wie man es finden kann. Aber die Zeit eilt davon. Die Kinder haben nur sechs Tage Zeit das Artefakt zu finden und an seinen Bestimmungsort zu bringen, bevor ein großes Unglück droht.

"Nur 6 Tage" ist eine Art Science-Fiction-Dystopie. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, das von Sandra Schwittau gelesen wird. Ich fand ihre Stimme gut passend zu Cass, aber ein wenig aufdringlich bei den anderen Figuren.
Die Grundidee von Autor Philip Webb finde ich sehr interessant und die ersten Kapitel war ich noch sehr gespannt darauf wie es weitergeht. Schon zu Anfang gab es für mich unerwartete Wendungen, die dem Buch eine ganz neue Richtung gaben.Aber dann habe ich einfach irgendwann den Faden verloren. Die Geschichte schreitet mit so vielen Ereignissen voran, dass man wirklich sehr aufmerksam zuhören muss. Im letzten Drittel fehlten mir dann einige Informationen und die Handlung hat mich eher gelangweilt als gefesselt.
Ich fand es auch nicht so toll, dass hier mit den Vlads (= Russen) eine ganze Nation als die "Bösen" dargestellt wurde.
Die Sprache ist irgendwie "schnodderig", ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Sandra Schwittau hat hier als Sprecherin sicherlich einiges gerettet, aber trotzdem fand ich es einfach nicht so schön zu hören.
Die Figuren sind mir zum größten Teil fremd geblieben, ich konnte sie mir weder optisch, noch von ihrer Wesensart her besonders gut vorstellen.
Insgesamt ist "Nur 6 Tage" daher kein Hörbuch, das ich weiterempfehlen möchte.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Philip Webb: Nur 6 Tage