Mittwoch, 19. Dezember 2012

Zoran Drvenkar: Der letzte Engel


Motte ist 16 Jahre alt und lebt bei seinem Vater. Mitten in der Nacht erhält er eine E-Mail, die ihm ankündigt, dass er nicht mehr lebend erwachen würde. Motte hält das für einen Scherz, macht aber vorsichtshalber trotzdem die Nacht durch. Aber als Motte schließlich doch einschläft, wacht er auf und hat Flügel. Er hat sich in einen Engel verwandet und er hat keine Ahnung warum.
Parallel befindet sich die 10jährige Mona auf der Flucht. Sie ist im „Haus der Kormorane“ in Irland aufgewachsen, doch die Bruderschaft hat die Gemeinschaft überfallen und alle außer Mona kamen ums Leben. Doch Mona hat eine besondere Gabe, sie kann Erinnerung sehen …

"Der letzte Engel" von Zoran Drvenkar wird als Hörbuch grandios gelesen von Martin Baltscheit.
Leider hatte ich vorher keinerlei Informationen dazu gesehen, dass es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt. Das Ende ist auch sehr offen und schon fast ein Cliffhanger, was ich überhaupt nicht leiden kann. Hätte ich das vorher gewusst, so hätte ich lieber noch gewartet, bis auch das nächste Buch erschienen ist (von dem aber bisher noch keine Daten bekannt sind) und sie gemeinsam gehört.
Martin Baltscheit versteht es als Sprecher sehr gut, die unterschiedlichen Figuren zu charakterisieren und einzigartig zu machen, ohne dies zu sehr zu übertreiben. Gerade durch die vielen wechselnden Erzählperspektiven ist es wichtig, hier zu erkennen vom wem das Kapitel handelt, um so nicht den Überblick zu verlieren. Schwierig ist hier nicht nur, dass aus ca. sieben unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird, sondern auch, dass diese Episoden nicht in chronologischer Reihenfolge ablaufen. Fragt man sich zu Anfang noch, wer denn überhaupt diese Person ist, so erfährt man im weiteren Verlauf erst die Details. Das Buch beginnt mit Mottes Verwandlung zum Engel, doch das ist nicht der erste Tag, an dem die Haupthandlung beginnt. Das ist teilweise verwirrend, da man doch genau zuhören muss, um hier nicht durcheinander zu geraten.
Inhaltlich fand ich "Der letzte Engel" sehr fesselnd und mit tollen Ideen bestückt. Die historischen Anspielungen fand ich sehr interessant. Auf diese Art und Weise hatte ich noch keine Geschichte über Engel gelesen und ich kann mir auch gut vorstellen mehr aus der von Zoran Drvenkar erschaffenen Welt zu erfahren. Ein Jugendbuch ist es aber für mich nicht unbedingt. Klar, eine der Hauptpersonen ist ein Jugendlicher, aber das ist nur einer von vielen und teilweise ist die Geschichte doch recht brutal. Ich würde "Der letzte Engel" daher eher als All-Age-Fantasy bezeichnen, die ich an alle Leser ab 14/15 Jahren empfehlen kann.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Zoran Drvenkar: Der letzte Engel



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