Montag, 3. Dezember 2012

Veronica Roth: Die Bestimmung


In einer dystopischen Zukunft leben die Menschen in Chicago abgeschottet vom übrigen Teil der Welt. Da keine Einigung über den Grund für die zerstörerischen Kriege erreicht werden konnte, hat sich die Gesellschaft in fünf Fraktionen aufgeteilt. Diejenigen, die die Lüge für die Ursache hielten gründeten die Candor (die Freimütigen), diejenigen die den Egoismus verantwortlich sehen die Altruan (die Selbstlosen), die Amite (die Friedfertigen) glauben es lag am Hass, die Ken (die Wissenden) an der mangelnden Bildung und die Ferox (die Furchtlosen) an der Feigheit der Menschen. Beatrice Prior ist bei den Altuan aufgewachsen und wie alle 16-jährigen muss sie nun wählen, welcher Fraktion sie den Rest ihres Lebens angehören möchte. Ein Fraktionswechsel wird nicht gerne gesehen und bedeutet den Abschied von der Familie. Ein Test soll den Jugendlichen bei der Auswahl helfen, doch bei Beatrice ist er nicht eindeutig, sie ist eine "Unbestimmte". Beatrice entschließt sich ihrem Herzen zu folgen, doch kann sie den Ansprüchen überhaupt standhalten?

In den letzten Jahren waren unter den Neuerscheinungen im Jugendfantasybereich immer mehr Dystopien zu finden. Ich lese diese Art von Büchern sehr gerne, weshalb ich mich auch sehr für "Die Bestimmung" interessiert habe. Für mich zählt dieses Buch zu einem der interessantesten des Genre. Zwar weist die Welt die Veronica Roth hier erschaffen hat doch noch einige Unstimmigkeiten auf, doch die tolle Grundidee, die fesselnden Charaktere und die gute Mischung aus Fantasy, Action und Romanze konnten mich überzeugen.
Beatrice, genannt Tris, ist für mich sehr überzeugend in ihrer Unsicherheit zwischen dem was sie sich wünscht und dem was sie für richtig hält. Auch wenn es sich hier um eine Dystopie handelt, können sich jugendliche Leser sicherlich gut in sie hinein versetzen. Tris hat eine starke Persönlichkeit, ist jedoch kein "Übermensch". Das macht sie sympathisch und zur Identifikationsfigur. Der männliche Protagonist Four kann ebenfalls überzeugen. Im Gegensatz zu anderen Jugendfantasy Büchern wird hier nicht ständig von seinem tollen Aussehen und seiner Makellosigkeit geschwärmt, sondern er überzeugt tatsächlich mit seinen inneren Werten. Gemeinsam mit Tris und Four werden die Schwächen ihrer Welt entdeckt, was realistisch erscheint und nicht künstlich rebellisch. Ihre Vorstellungen sind nicht von Anfang an perfekt und fertig geprägt, sondern es ist tatsächlich eine Entwicklung in den Charakteren zu erkennen. Die Hauptfiguren haben wenig an sich was sie besonders macht, doch gerade daher sind sie mir sympathisch.
Für mich ist "Die Bestimmung" ein absoluter Pageturner. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht.
Im Mai 2012 erscheint die Fortsetzung der auf drei Teile ausgelegten Reihe. Ich hoffe der Deutsche Verlag bringt das Buch auch hier schnell heraus, denn ich möchte unbedingt mehr von Tris und ihrer Welt erfahren.
Positiv ist hier auch, dass keine Dreiecksbeziehung in Sicht ist, denn die kann ich wirklich langsam nicht mehr sehen.
Empfehlen kann ich "Die Bestimmung" an alle Leser ab ca. 14 Jahren die Jugendfantasy mögen, gerne Dystopien lesen und denen auch Bücher in der Art von "Delirium" und "Die Tribute von Panem" gefallen haben.

So habe ich bewertet:
 




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