Dienstag, 4. Dezember 2012

Thomas Thiemeyer: Das verbotene Eden 01 - David und Juna


Dystopien sind die neuen Vampirbücher, daher überschwemmen sie in der letzten Zeit auch geradezu den Buchmarkt. Aber auch ich kann dem Sog nicht wiederstehen und so freue ich mich immer wieder über neue Ideen der Autoren.

Thomas Thiemeyer hat dabei einen sehr interessanten Ansatz geschaffen, der auch für die Fortsetzungen noch viel Potenzial bietet, denn "Das verbotene Eden: David und Juna" ist nur der erste Band einer Trilogie. Ausgangspunkt ist unsere Gegenwart und ein mutierter Grippevirus, der dazu führt, dass die Infizierten eine Abneigung gegen das andere Geschlecht entwickeln. Ein Zusammenleben ist nicht mehr möglich, die Weltbevölkerung wird innerhalb kürzester Zeit stark dezimiert.
Die eigentliche Handlung von "Das verbotene Eden" setzt jedoch erst 65 Jahre später ein.
Die Männer leben in den ehemaligen Städten und nutzen Benzinvorräte und Motoren, die Frauen haben sich neue Ortschaften aufgebaut und leben sehr naturverbunden. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ganz ohne, denn dann würde die Menschheit aussterben. Es ist daher zur Normalität geworden, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu führen, praktisch eine umgekehrte Welt aus unserer Perspektive und durchaus geeignet dem einen oder anderen Leser die Augen zu öffnen.

"David und Juna" erzählt die Geschichte von zwei Menschen, die einander begegnen, lernen sich zu respektieren und auf sich selber zu hören, statt nur auf das was ihnen erzählt wird. Es ist daher das was man im englischen Sprachraum eine "coming of age" Geschichte nennen würde, eine Geschichte vom Erwachsenwerden. Thomas Thiemeyers Ideen konnten mich dabei überzeugen, auch wenn ich vieles sehr vorhersehbar fand. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass ich mir gerne noch ein paar zusätzliche Kapitel gewünscht hätte, denn das Ende ist doch ziemlich abrupt.
Als Ortskundige fand ich es besonders interessant, in der alten Stadt in der die Männer leben, Köln wiederzuerkennen. Der Inquisitor wohnt übrigens im Römisch-germanischen Museum. ;-) Hilfreich fand ich hier auch die schöne Karte im Buchdeckel.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie der Autor die Geschichte in "Logan und Gwen" fortsetzt und wer im dritten Band in den Mittelpunkt rückt.
Empfehlen kann ich "Das verbotene Eden: David und Juna" an alle Leser die gerne Dystopien lesen und für die eine angedeutete Liebesgeschichte ausreichend ist.

So habe ich bewertet: 



 
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