Dienstag, 4. Dezember 2012

Patricia Schröder: Meeresflüstern

Elodie Saller wird nach dem Tod ihres Vaters zu ihrer Großtante Grace auf die Insel Guernsey geschickt. Die Veränderung soll ihr helfen, besser mit ihrer Trauer zurechtzukommen. Schnell findet Elodie Anschluss an die Jugend der Insel, freundet sich mit Ruby und Ashton an und lässt sich von Cyril sogar überreden sich dem Wasser zu nähern, das seit ihrer Kindheit Ängste bei Elodie auslöst. Als jedoch schon kurz nach ihrer Ankunft die verrückte Cecily verkündet, dass Elodie Unglück über die Inseln bringt und dann ein Mädchen tot aufgefunden wird, ist sie sich nicht mehr so sicher, ob ihr Aufenthalt wirklich eine gute Idee ist ...

"Meeresflüstern" von Patricia Schröder hat mich sehr enttäuscht. Ich muss dazu sagen, dass ich es mir gekauft habe, weil ich den zweiten Teil der Reihe bekommen habe und diesen nicht lesen wollte, ohne die gesamte Geschichte zu kennen. Ich habe diese Ausgabe wirklich bereut.
Eigentlich hat "Meeresflüstern" sehr vielversprechend angefangen. Mir hat die Idee der Meeresgeschöpfe und die Verbindung mit den Legenden der Kanalinseln sehr gut gefallen. Elodie war mir sympathisch und ihr Schmerz und ihre Empfindungen wurden realistisch beschrieben. Der Schreibstil von Patricia Schröder wirkte locker und unverkrampft und Elodies Chats und Facebook Einträge mit aufzunehmen fand ich passend. Auch die Nebenfiguren konnten direkt bei mir punkten, insbesondere Ruby, Ashton und Cyril. Zwischen Cyril und Elodie war von Anfang an die Sympathie zu spüren und ich dachte mir, dass aus den beiden ein echtes Traumpaar werden könnte. Und dann ist mit einem Knall plötzlich alles anders. Elodie mutiert zur hirnlosen Zicke, sympathische Nebenfiguren sind plötzlich der Erzfeind und ich war einfach nur entsetzt. Wer die Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward (Bis(s)) schon für unrealistisch und überstürzt hielt, der sollte bloß die Finger von "Meeresflüstern" lassen! Ich habe nichts gegen Romantik, oder eine etwas überspitzte Liebesgeschichte, aber da gibt es für mich durchaus Grenzen.
Das Geschmalze und Gesülze von Elodie ist kaum zum Aushalten, der Tod ihres Vaters wird zur Nebensache beim Gedanken eine Nacht ohne ihren Liebsten zu verbringen und mehr Oberflächlichkeit und Abhängigkeit als in dieser Beziehung geht schon gar nicht mehr.
Leider passiert auch inhaltlich nicht mehr sonderlich viel in der zweiten Hälfte des Buches. Wer hier die Auflösung einiger Geheimnisse erwartet, der wird unbefriedigt zurückgelassen. Da ich inzwischen jedoch auch den zweiten Teil "Meeresrauschen" gelesen habe, kann ich damit vertrösten, dass dort deutlich mehr Informationen enthalten sind.
Empfehlen kann ich "Meeresflüstern" nur an absolute Verfechter von "Liebe auf den ersten Blick" Geschichten, denen die Logik drum herum nicht so wichtig ist und die gerne eine fantastische Geschichte rund um das Meer lesen wollen.


So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen:  Patricia Schröder: Meeresflüstern

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