Montag, 3. Dezember 2012

Lissa Price: Starters


Kriege haben die Welt erschüttert, als Waffe wurden tödliche Sporen eingesetzt. Zwar gab es einen Impfstoff, doch dieser wurde zunächst nur Senioren und Kindern und Jugendlichen verabreicht. Nun sind nur noch diese übrig und die Senioren, genannt Enders, haben die Herrschaft in allen Bereichen an sich gerissen. Allen Minderjährigen, Starters genannt, ist es verboten einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und wenn sie keine Verwandten mehr haben ist es ihnen nur erlaubt in Heimen zu leben. Eine dieser Jugendlichen ist die 16jährige Callie. Sie schlägt sich mit ihrem kleinen Bruder und einem Freund auf der Straße durch. Doch als ihr Bruder krank wird und dringend ein Zuhause benötigt entschließt sich Callie ein dubioses Angebot anzunehmen: sie vermietet ihren Körper auf Zeit an Enders die wieder jung sein wollen.

Mit dem Thema Alt gegen Jung trifft Lissa Price hier einen sehr empfindlichen Nerv. Viel wird über sogenannte Generationenverträge diskutiert, die Jungen sollen für die Alten sorgen, so ist es traditionell üblich. Doch in "Starters" ermöglicht es die Medizin den Alten ein langes Leben zu führen, was zur Folge hat das lukrative Jobs und alles andere Begehrte auch dieser Generation vorbehalten ist. Es wird abgelehnt sich um Jugendliche zu kümmern, die nicht zur eigenen Familie gehören, Ethik und Moral spielen keine Rolle, sofern es den eigenen Komfort gewährleistet.
Insgesamt gesehen habe ich "Starters" sehr gerne gelesen, ebenso wie die Kurzgeschichte "Porträt eines Starters". Mit dem Aufbau der dystopischen Welt in der Callie lebt hat Autorin Lissa Price einen guten Grundstein gelegt, der mir diese Reihe sehr schmackhaft gemacht hat und sicherlich auch den nächsten Band lesen lässt. Es gab jedoch auch einiges was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. So hat sich die Regierung überhaupt nicht um das Schicksal der Kinder und Jugendliche ohne Familie gekümmert, die Enders werden unverhältnismäßig alt obwohl das Buch gar nicht so weit in der Zukunft spielt, und es ist nicht bekannt, was denn nun außerhalb von Amerika geschehen ist, denn der Krieg und die Sporen werden sicherlich nicht überall zu so einer überspitzten Gesellschaft geführt haben.
Ab der Hälfte des Buchs habe ich das Setting der Dystopie nicht mehr so wahrgenommen und es wirkte eher wie ein Thriller auf mich. Ob das nun so gewollt ist kann ich nicht sagen. "Starters" ist dadurch nicht schlecht, nur eben nicht ganz das was ich erwartet habe.
Gut gefallen haben mir auf jeden Fall die Figuren und ihr Zusammenspiel, wobei ich das Ende wieder leicht enttäuschend fand. Ich werde der Autorin jedoch mit dem Nachfolgeband "Enders" (erscheint im Dezember 2012 auf Englisch) die Chance geben diese Lücke noch zu füllen.
Empfehlen kann ich dieses Buch allen am Genre interessierten Lesern ab ca. 13 Jahren.


So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen:  Lissa Price: Starters

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