Montag, 3. Dezember 2012

Inez Corbi: Im Tal des wilden Eukalyptus


"Im Tal des wilden Eukalyptus" fängt dort an, wo "Das Lied der roten Erde" aufgehört hat. Moira hat ihren viel älteren Ehemann verlassen und lebt nun mit dem ehemaligen Sträfling Duncan gemeinsam in einer Hütte. Sie bewirtschaften das Land, haben Freunde in der Nachbarschaft und erwarten nun ihr erstes gemeinsames Kind. Doch zum Leben benötigen sie immer noch das Geld von Moiras Ehemann und eine Scheidung der Ehe ist kaum durchzusetzen. Aber Moira und Duncan wollen sich und allen anderen beweisen, dass sie es gemeinsam schaffen können.

Einen historischen Roman kann man "Im Tal des wilden Eukalyptus" eigentlich nicht nennen. Ich würde das Buch eher als in der Vergangenheit angesiedelten Liebesroman bezeichnen. Die Bezeichnung "Australien-Saga" empfinde ich als etwas irreführend, denn eine "Saga" ist der Definition nach anspruchsvolle Literatur von hohem künstlerischem Wert. Ich empfehle auf jeden Fall zuvor "Das Lied der roten Erde" zu lesen, das erste Buch über Moira und Duncan der Autorin Inez Corbi. Im direkten Vergleich fand ich den ersten Band jedoch besser, obwohl auch hier schon viele Klischees bedient wurden.
Zeitlich ist "Im Tal des wilden Eukalyptus" in das frühe 19. Jahrhundert einzuordnen, als Australien noch Neu Holland hieß und vorwiegend von Sträflingen besiedelt wurde. Erzählt wird hier jedoch eine Liebesgeschichte, so dass auf historische Genauigkeit nicht allzu viel Wert gelegt werden sollte. Die Autorin versucht jedoch genau diese historische Genauigkeit zu vermitteln, indem am Ende des Buches eine Zeittafel genauer Auskunft gibt. Leider hat Inez Corbi jedoch auch versucht einige der damals vorherrschenden Ansichten mit zu transportieren, was für mich persönlich nicht besonders zur Sympathie der Personen beigetragen hat. Einerseits führen die Hauptfiguren eine damals nicht übliche "wilde Ehe" inklusive unehelichem Kind und auf der anderen Seite wird die Ansicht vertreten, dass Homosexualität und Pädophilie doch dasselbe wäre und Sodomie sowieso eine Todsünde.
Zu meinem Lesevergnügen hat das nicht beigetragen und für mich die Glaubwürdigkeit der Geschichte auch nicht erhöht. Aber vielleicht ist das Geheimnis von "Im Tal des wilden Eukalyptus" auch, dass man sich beim Lesen einfach nicht so viele Gedanken machen sollte. Ich kenne durchaus Personen, denen ich dieses Buch weiterempfehlen kann, da es doch auch eine recht kurzweilige Lektüre sein kann. Wer jedoch nach etwas mit Tiefgang sucht, dem kann ich keine Leseempfehlung aussprechen. Ich vergebe aufgerundete 2,5 Sterne.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen:  Inez Corbi: Im Tal des wilden Eukalyptus

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