Montag, 12. November 2012

Linwood Barclay: Dem Tode nah

Bewertung: *****

Derek Cutter ist ein 17jähriger Junge, der mit seinen Eltern Jim und Ellen in Promise Falls/New York lebt. Sein bester Freund Adam Langley lebt mit seiner Familie im Nachbar Haus. Sie teilen ein großes Hobby: alte Computer.
Um endlich einmal mit seiner Freundin Penny alleine sein zu können, plant Derek heimlich im Haus der Langleys zu bleiben, während diese in den Urlaub aufbrechen.
Alles beginnt wie geplant, doch überraschend kehren die Langleys schon nach kurzer Zeit nach Hause zurück und Derek kann sich gerade noch im Keller verstecken. Kurz darauf muss er Unfassbares mit anhören. Ein Unbekannter dringt ins Haus ein und erschießt die komplette Familie.
Aus Angst vor den Folgen für ihn selbst, traut sich Derek nicht, dass Verbrechen jemandem zu offenbaren.
Doch am nächsten Tag findet eine Mitarbeiterin von Mr. Langley die Familie.
Promise Falls ist erschüttert.
Ellen Cutter, Dereks Mutter, arbeitet für die Universität und organisiert in dieser Funktion ein Literatur Festival.
Jim Cutter, Dereks Vater, arbeitete in früheren Jahren für den Bürgermeister. Doch nach einem "Zwischenfall" betreibt er nun einen Gärtnerservice.
Die Polizei beginnt mit ihren Ermittlungen und schließlich gehört auch Derek zum Kreis der Verdächtigen.
Jim Cutter fallen vermehrt Ungereimtheiten auf und er beschließt auf eigene Faust Informationen zu sammeln. Doch kann er wirklich die Wahrheit ans Tageslicht bringen, oder muss er nun gar um sein eigenes Leben fürchten?


"Dem Tode nah" ist ein gut konstruierter Roman, was zugleich Stärke und Schwäche des Buchs ist.
Die Story schreitet mit rasantem Tempo voran, unerwartete Wendungen der Ereignisse prägen den Plot und gerade wenn man sich sicher ist die Auflösung zu kennen, gibt es neue Informationen, die alles ändern.
Das ist jedoch auch gleichzeitig die große Schwäche des Romans. Hier war es ein wenig zu viel des Guten und die Story wirkt dadurch etwas zu sehr konstruiert und unwahrscheinlich.
War der Prolog noch aus Sicht von Derek, so wechselt die Perspektive ab dem ersten Kapitel zu Jim Cutter. Seine Gedanken wirken so auch im Schreibstil deutlich gereifter und mit klarem Vokabular. Jedoch wirkt dieser Erzähler nie belehrend, sondern kommt wunderbar locker und leicht daher.
Ähnlich einer männlichen Miss Marple beginnt Jim hinter die Fassaden zu sehen. Er will nicht hinnehmen, dass die Polizei ihren Verdächtigen inhaftiert hat. Der Leser weiß zu jedem Zeitpunkt immer nur genau soviel, wie auch Jim an Informationen zur Verfügung hat. Das macht es spannend mit zu rätseln.
Ebenso interessant wie die Aufklärung der Mordfälle, fand ich jedoch die Nebenplots. Sowohl die kleinen Seitenhiebe auf selbstgefällige Kleinstadtpolitiker, als auch der nicht fehlende "Donut-und-Kaffee" Polizist trugen dazu bei.
Insgesamt werden in diesem Thriller sehr viele Klischees bedient, was jedoch bei den Deutschen Lesern eher ein Schmunzeln herbeiführen sollte.



Und hier kann man das Buch kaufen: Linwood Barclay: Dem Tode nah

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