Freitag, 30. November 2012

Charlotte Lyne: Glencoe

Bewertung: *****

"Glencoe" von Charlotte Lyne spielt wie der Name schon verrät in Schottland.
Sandy Og ist der jüngere Sohn des McIan von Glencoe und im Jahr 1689 auf Brautschau. Er erwählt Sarah von Glenlyon, die er in einer Nacht und Nebel Aktion nach Glencoe mitnimmt. Doch die Ehe ist nicht mit Glück gesegnet. Unter großen Problemen bringt Sarah einen Sohn mit einem verkrüppelten Bein zur Welt. Dies ist für den Clan das äußere Zeichen, wie wenig Sarah zu ihnen gehört. Duncan wächst trotz seines Handicaps zu einem aufgeweckten Jungen heran, doch dem Clan stehen schwere Zeiten bevor. Vor dem Hintergrund der königlichen Machtkämpfe muss auch Glencoe und die MacDonalds Partei ergreifen und in den Kampf ziehen. Sandy Og fällt eine Rolle zu, die er sich nie gewünscht hat und auch Sarah steht vor neuen Herausforderungen ...


Schottland übt auf mich eine ganz besondere Faszination aus, auch wenn ich das Land selber bisher noch nicht besuchen konnte. Ich lese daher sehr gerne Bücher, die sich mit der Historie Schottlands befassen. Natürlich kommt man dann auch nicht am Massaker von Glencoe vorbei, dem sich Charlotte Lyne hier widmet.
Mit Sandy Og und Sarah hat die Autorin hier Hauptfiguren geschaffen, die keineswegs perfekt sind, sondern ganz besondere Bürden zu tragen haben. Überzeugt haben mich jedoch insbesondere die Nebenfiguren, die sehr gut gezeichnet sind und die herrschenden Konflikte nicht nur erahnen lassen, sondern verkörpern.
Unterbrochen werden die Erzählungen rund um die Bewohner von Glencoe durch die Ereignisse am Königshof und den Machtkampf zwischen Mary mit ihrem Mann William von Oranien und ihrem Konkurrenten Jacob. Diese Episoden fand ich zu Anfang sehr interessant, da sie auch sehr gut wieder spiegelten um was für eine schwierige und weltfremde Person es sich bei Mary handelt. Im späteren Verlauf haben mich diese Abschnitte jedoch eher ein wenig gelangweilt, auch wenn sie natürlich einen wichtigen Teil der Geschichte einnehmen. Viel lieber wollte ich jedoch erfahren, wie es denn mit Sarah, Sandy Og und ihrem Clan weitergeht und in dieser Hinsicht haben die Berichte aus dem Herrscherhaus den Lesefluss nur gebremst.
Insgesamt gesehen bietet Charlotte Lynes "Glencoe" sehr viel mehr historischen Informationsgehalt als z.B. die Bücher von Diana Gabaldon. Doch gerade was die Geschichte rund um Glencoe angeht, hat mir doch Jennifer Robersons "Herrin der Täler" noch ein wenig besser gefallen, wenn auch eher die Figuren betreffend.
Empfehlen kann ich dieses Buch an alle, die sich für die Geschichte von Schottland und insbesondere das Massaker von Glencoe interessieren. 



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